03.05.2021

Tag der Pressefreiheit

Gewalttaten gegen Journalisten nehmen zu

Die Organisation Reporter ohne Grenzen Schweiz fordert die Einsetzung eines Uno-Sonderbeauftragten. Hass und Drohungen gegen Journalistinnen und Journalisten nehmen laut RSF und der Gewerkschaft Syndicom auch in der Schweiz zu.
Tag der Pressefreiheit: Gewalttaten gegen Journalisten nehmen zu
Die Ausrüstung eines ZDF-Kamerateams liegt nach einem Übergriff einem auf dem Boden. (Bild: Keystone/DPA/Christoph Soeder)

Die bisher im Rahmen der Uno geschaffenen Instrumente zur Gewährleistung der Sicherheit von Medienschaffenden seien unzureichend, hiess es am Montag in einer Mitteilung zum Internationalen Tag der Pressefreiheit. Die Organisation Reporter ohne Grenzen Schweiz (RSF) ruft deshalb die Schweizer Behörden auf, sich aktiv für die Einsetzung eines Sonderbeauftragten des Uno-Generalsekretärs für die Sicherheit von Medienschaffenden einzusetzen.

Innerhalb von zehn Jahren wurden nach der Zählung von RSF weltweit 1059 Medienschaffende ermordet. Die Straflosigkeit dieser Delikte liege immer noch bei fast 90 Prozent.

RSF bemängelt insbesondere die Koordination zwischen den verschiedenen Organisationen und Programmen der Uno, die sich mit Fragen der Sicherheit von Medienschaffenden befassen. Die bereitgestellten Ressourcen seien unzureichend. Der Schutz der Sicherheit von Medienschaffenden sei eine absolute Notwendigkeit, um den öffentlichen Zugang zu freier, unabhängiger, vielfältiger und vertrauenswürdiger Information zu gewährleisten.

Schweiz auf Rang 10

Laut der Rangliste der Pressefreiheit 2021 wird der Journalismus in nicht weniger als 132 Ländern, also in fast drei Vierteln der untersuchten Länder, stark behindert oder eingeschränkt. Die Schweiz liegt gemäss RSF auf Rang 10. Zuoberst auf dem Podest stehen Norwegen, Finnland und Schweden (persoenlich.com berichtete).

Angriffe auf die Pressefreiheit kommen in der Schweiz auf verschiedensten Ebenen vor, wie die Gewerkschaft Syndicom zum Tag der Pressefreiheit schrieb. Dazu gehörten Aggressionen durch Demonstrierende, Behinderung durch die Polizei sowie Recherche-Hindernisse durch das Polizeimassnahmengesetz. Kombiniert mit dem massiven Stellenabbau in den Redaktionen trage dieser «unheilvolle Mix zu einer Aushöhlung der gelebten Medienfreiheit bei». (sda/cbe)



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