21.11.2000

"Ich mag das Wort 'Kronprinz' nicht besonders"

Martin Werfeli (Bild) leitet bei Ringier nicht nur die KL-Bereiche Finanzen und Zeitungen, sondern wurde am Dienstag auch noch zum stellvertretenden Konzernleiter und operativen Geschäftsleiter ernannt. "persoenlich.com" wollte von dem 43-Jährigen wissen, ob er einst Michael Ringier abzulösen gedenke. Das Interview:
"Ich mag das Wort 'Kronprinz' nicht besonders"

Michael Ringier hat Sie heute als Nachfolger von Marco Solari zum stellvertretenden Konzernleiter ernannt. Werden Sie jetzt als Kronprinz aufgebaut, um einst Michael Ringiers Posten als CEO einzunehmen?

Noch ist Michael Ringier Konzernleitungsvorsitzender, und ich hoffe doch sehr, dass er das möglichst lange bleiben wird. Abgesehen davon mag ich das Wort "Kronprinz" nicht besonders. Michael Ringier hat es an der Pressekonferenz gesagt: Diese Ernennung offizialisiert weitgehend das, was bereits seit einigen Monaten Realität ist. Meine Aufgabe ist es nun, mich um das operative Tagesgeschäft zu kümmern.

Was beinhaltet Ihr neuer Aufgabenbereich?

Ich behalte die Leitung der Bereiche Finanzen und Zeitungen. Zusätzlich werde ich Michael Ringier vertreten, wenn er abwesend ist und dann z.B. die Sitzungen der Konzernleitung leiten, was ich übrigens in den letzten Monaten schon hie und da gemacht habe.

Sie behalten die Leitung der KL-Bereiche Finanzen und Zeitungen. Wie wollen Sie all diese Aufgaben bewältigen?

Nun, man hat mir schon attestiert, dass ich diese Doppelaufgabe bis jetzt ganz gut unter einen Hut gebracht habe. Es wird mir aber nicht möglich sein, beide Bereiche während mehrerer Jahre zu führen. Wann ich welche Aufgabe abgeben werde, ist zur Zeit noch völlig offen.

Marco Solari scheidet aus der Konzernleitung aus, weil er als operativer Präsident des Filmfestivals von Locarno eine neue Aufgabe übernommen hat und in Folge bei Ringier freigestellt wird. Warum scheidet Jacques Pilet aus?

Der Grund für Jacques Pilets Ausscheiden ist der Entscheid von Michael Ringier, dass nur noch operativ tätige Mitarbeiter in der Konzernleitung vertreten sein sollen.

Jacques Pilet soll zukünftig den KL-Stabsbereich "Medienentwicklung" leiten. Worum geht es im Grundriss bei seiner neuer Aufgabe?

Es ist keine neue Aufgabe. Jacques Pilet steht bereits seit längerer Zeit der "Medienentwicklung" vor, wo er neue Projekte bis hin zur Nullnummer betreut, für uns den internationalen Zeitschriftenmarkt beobachtet und nach neuen Ideen sucht. Das ist keine operative Tätigkeit, sondern eine klassische Stabsstelle.


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