Jean-Martin Büttner verlässt Tamedia

Nach 37 Jahren - Seine ganze Journalisten-Karriere lang war er bei Tamedia: Nun wurde dem 61-Jährigen gekündigt. Er wird fortan als Freier Journalist für Tamedia schreiben. Die Gründe seien persönlich.

von Edith Hollenstein

Nach 37 Jahren verlässt Jean-Martin Büttner den Tages-Anzeiger. Ihm sei gekündigt worden, bestätigt Büttner eine entsprechende Information gegenüber persoenlich.com. Auf die Gründe will er nicht eingehen – es handle sich um persönliche, sagt er. persoenlich.com kennt diese, respektiert aber die Privatsphäre.

Damit verliert Tamedia einen weiteren angesehenen Autor, der in den vergangenen Jahren für zahlreiche Artikel ausgezeichnet wurde. Büttner startete 1983 beim Tagi als freier Journalist, wirkte später im Inland und in der Kultur, arbeitete als Korrespondent in Genf und im Bundeshaus und setzte sich zuletzt im Ressort ein, das sich Tamedia-weit um Analysen, Meinung und Hintergründe kümmert. Er ist unter anderem ein profunder Musik-Kenner (er hat über eine Psychoanalyse der Rockmusik dissertiert) und schreibt ressortübergreifende Artikel fürs Inland, Kultur oder Wissen.

Insgesamt hat der für seinen präzisen, manchmal poetischen Sprachstil bekannte Autor in seiner Karriere 7000 Texte verfasst. Büttner ist in Basel zweisprachig aufgewachsen und hat an der Universität Zürich Klinische Psychologie, Psychopathologie und Anglistik studiert.

Keine Nachfolge geplant

Der 61-Jährige war zudem als Dozent und Buchautor tätig. 2014 veröffentlichte er das Werk «Anfänge. Und so weiter», das vom Zauber und der Qual von Anfängen handelt. Nun muss der passionierte Journalist selber einen weiteren wichtigen Neuanfang machen. «Ich werde weiterhin für Tamedia schreiben, jedoch nicht mehr in einem Fixum, sondern bezahlt nach Aufträgen», sagt Büttner. «Ich werde also weitere Schreibmöglichkeiten suchen.»

Tamedia bedauert, dass es zur Kündigung kam. Kommunikationschefin Nicole Bänninger sagt auf Anfrage: «Wir hoffen, dass Jean-Martin Büttner uns weiterhin als Autor erhalten bleibt. Eine Nachfolge ist aktuell nicht geplant.»



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