Karin Keller-Sutters schneller Abgang

NZZ - Die FDP-Frau hat 2016 den Verwaltungsrat nach nur vier Jahren verlassen. Die «Handelszeitung» über die Gründe.

2012 wurde Karin Keller-Sutter in den Verwaltungsrat der NZZ-Mediengruppe gewählt (persoenlich.com berichtete). Nur vier Jahre stellte sich die St. Galler FDP-Ständerätin nicht erneut zur Wahl. Die Hintergründe waren unklar. Am Donnerstag rollte die «Handelzeitung» den Fall nochmals auf.

«Ihre Präsenz im Zürcher Medienhaus wurde zunehmend zur Zerreissprobe, wie es aus mehreren Quellen verlautet», berichtete die «Handelszeitung». Schon kurz nach ihrer Wahl seien «die Ambitionen der Ständerätin und die betriebswirtschaftlichen Zwänge eines Medienhauses» aufeinandergeprallt. Als die NZZ-Regionalmedien bei «St. Galler Tagblatt» und «Luzerner Zeitung» auf Zentralisierung setzte, gab dies Kritik aus dem Kantons- und Regierungsrat. Verwaltungsrätin Keller-Sutter sei so unter Druck geraten.

«Als Ostschweizer Politikerin sah sie zunehmend einen Konflikt darin, die Interessen ihrer Region politisch zu vertreten und unsere Regionalmedienstrategie mitzutragen, die aus betriebswirtschaftlichen Gründen eine stärkere Konsolidierung zwischen den Regionen vorsah», wird NZZ-Verwaltungsrat Etienne Jornod in der «Handelszeitung» zitiert.

Nach Keller-Sutters Abgang wurde der publizistische Ausschuss des NZZ-Verwaltungsrates umgewandelt in einen publizistischen Beirat. Entscheidungskompetenz hat das Gremium nicht. (cbe)