Kritik an Gästeauswahl des «Club»

SRF - Am Dienstagabend diskutieren unter anderen Roger Köppel und Marionna Schlatter. Nicht aber Ruedi Noser. Diese Auswahl sei «pikant», schreibt tagesanzeiger.ch.

Erneut Kritik am «Club»: Nachdem die Diskussionssendung wegen ihren Themenschwerpunkten in den Tagen um die CS-Bespitzelungsaffäre in der Kritik stand (persoenlich.com berichtete), muss sie sich nun wegen ihrer Gästeauswahl rechtfertigen.

Am Dienstagabend diskutieren neben Klimaaktivisten und Ex-Grünen-Nationalrat Josef Lang Roger Köppel und Marionna Schlatter. Diese Auswahl sei «pikant», schreibt tagesanzeiger.ch. Denn sowohl Köppel als auch Schlatter befinden sich aktuell im Wahlkampf um den zweiten Zürcher Ständeratssitz, genau so wie Ruedi Noser, der jedoch vom «Club» nicht eingeladen worden war.

Laut Tagi ist das problematisch, denn gemäss SRF-Richtlinien dürften kurz vor einem Wahlgang keine Kandidaten einzeln eingeladen werden, so dass kein Kandidierender bevorteilt wird. In den SRF-Richtlinien heisst es, dass in den letzten drei Wochen vor dem Urnengang keine Einzelauftritte von Kandidierenden oder Exponenten mehr zulässig seien, die ihnen eine einseitige Plattform bieten. Ab acht Wochen vor dem Urnengang müssen Auftritte – gemäss Richtlinien – «von einer Chefredaktion» bewilligt werden. Laut Tagi hat Chefredaktor Tristan Brenn sein Okay gegeben.

Noser zeigt sich gegenüber dem Tagi «etwas irritiert», aber gelassen. «Club»-Moderatorin Barbara Lüthi sieht die SRF-Richtlinien nicht verletzt. «Marionna Schlatter und Roger Köppel kommen nicht als Ständeratskandidaten in die Sendung, sondern als zwei gegensätzliche Stimmen nach dieser Wahl», kontert sie gegenüber tagesanzeiger.ch.

Im «Club» gehe es nicht um den Zürcher Ständeratssitz, sondern vor allem um die Frage, was der grüne Erdrutschsieg für die Schweizer Bevölkerung bedeutet.

Zum Zürcher Ständerat habe es im September eine «Arena» gegeben. Lüthi sagt: «Und da war Ruedi Noser dabei.» (eh)