04.02.2020

SRF

Kulturchef Stefan Charles geht

Nach rund drei Jahren beim Schweizer Radio und Fernsehen will er sich «ausserhalb von SRF neu orientieren». Er verantwortete unter anderem Serien wie «Wilder» oder «Frieden» und den neuen Zürcher «Tatort».
SRF: Kulturchef Stefan Charles geht
Noch bis Ende April 2020 bei SRF: Stefan Charles, Abteilungsleiter Kultur und Mitglied der Geschäftsleitung. (Bild: SRF/Matthias Willi)

Stefan Charles, Abteilungsleiter Kultur und Mitglied der Geschäftsleitung, hat entschieden, sich ausserhalb von SRF neu zu orientieren. Er verlasse das Unternehmen per 1. Mai 2020, schreibt SRF in einer Mitteilung.

Charles ist seit Januar 2017 für Schweizer Radio und Fernsehen tätig. In seiner Funktion als Abteilungsleiter Kultur verantwortete der 52-Jährige bei SRF unter anderem Radio SRF 2 Kultur, die fiktionalen Eigenproduktionen, das Dokumentarfilm-Angebot, die Wissenschaftssendungen und die Kulturplattform im Internet. Zudem war er Mitglied der Geschäftsleitung von SRF und nahm auch Einsitz in der Geschäftsleitung von 3sat. In seiner Zeit als Kulturchef entstanden grosse Serien wie «Wilder» oder «Frieden», der neue Zürcher «Tatort» sowie DOK als erfolgreichster YouTube-Kanal von SRF.

Vor seinem Wechsel zu SRF hatte Charles verschiedene Führungsfunktionen inne, unter anderem als Geschäftsführer im Zürcher Rohstofflager, als Abteilungsleiter und Dozent an der Zürcher Hochschule der Künste sowie als kaufmännischer Direktor am Kunstmuseum Basel.

«Meine Zeit bei SRF war äusserst spannend und herausfordernd – nicht zuletzt natürlich mit dem letztjährigen Umzug an unseren neuen Kulturstandort im Meret Oppenheim Hochhaus in Basel», wird Charles zitiert. Er freue sich darüber, dass sich der trimediale Betrieb dort bereits so gut eingespielt habe und es gelungen sei, das digitale Angebot markant zu stärken – was natürlich vor allem an seinem grossartigen Team liege, an allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich für das Kulturangebot von SRF engagieren. Ihnen gelte sein grosser Dank.

«Stefan Charles hat nicht nur den Umzug der Kultur ins MOH erfolgreich umgesetzt; er war generell stets offen für Veränderungen, für Entwicklungen, für Zukunftsthemen. Mit seinem breiten Verständnis von Kultur und seinem weitreichenden Netzwerk hat er das Kulturangebot von SRF entscheidend geprägt», sagt SRF-Direktorin Nathalie Wappler laut Mitteilung. Seine vielseitige Management-Erfahrung und seine stets konstruktive Haltung seien auch in der SRF-Geschäftsleitung sehr wertvol gewesen.

Die Nachfolge werde in den nächsten Wochen geregelt, schreibt SRF. (pd/wid)


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KOMMENTARE

Justin Morel
04.02.2020 14:28 Uhr
Drei Jahre als Kulturchef des grössten elektronischen Mediums der Schweiz tätig zu sein, ist nicht gerade eine allzu lange Zeit. Ich meine: Nach drei Jahren ist man erst richtig eingearbeitet und so richtig fit, nun viele Neues anzupacken. Jetzt erst müsste die Kreativität und der Elan, innovativ zu sein, richtig greifen. Aber nach nur drei Jahren schon wieder zu kündigen, ist schwach, und ergibt viele Fragen. Nach drei Jahren hat man in der Regel wenig erreicht. Da muss doch einiges morsch sein im Gebälk des von allen Schweizer Einwohnern gebührenfinanzierten SRF.
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