Lausanne greift Gratisanzeiger unter die Arme

Lausanne Cités - Für jährlich 170'000 Franken wird die Wochenzeitung künftig Informationen der Behörden verbreiten. Eigentlich hatte Christoph Blocher das Blatt nach seinem Ausstieg aus der «Basler Zeitung» kaufen wollen – doch der Deal scheiterte.

Die Stadt Lausanne unterstützt den Gratisanzeiger «Lausanne Cités». Künftig werde die Gratiswochenzeitung jede zweite Woche vier Seiten mit praktischen Informationen für die Bevölkerung enthalten, teilte die Stadt Lausanne am Mittwoch mit. Dafür bezahlt die Gemeinde eine Jahrespauschale von 170'000 Franken. Zusätzlich will Lausanne einen Betrag von jährlich 70'000 Franken bereitstellen für den Anzeigenkauf in Printmedien über aktuelle Anlässe in der Stadt.

Die Partnerschaft ist auf fünf Jahre befristet und beginnt Ende September. Damit wolle die Gemeinde einen Beitrag zur Erhaltung eines in der Region stark verankerten Titels leisten, heisst es im Communiqué.

Blocher hätte im Gegenzug zum Verkauf der «Basler Zeitung» an Tamedia die beiden grössten Westschweizer Gratisanzeiger «Lausanne Cités» und «GHI» erhalten sollen. Die Aussicht, dass der SVP-Politiker in der französischsprachigen Presse Fuss fassen könnte, führte jedoch zu einem Aufschrei in der Romandie, vor allem von links. Schliesslich verhinderte der Gründer und Verleger der beiden Titel, Jean-Marie Fleury, die Übernahme durch Blocher und kaufte Tamedia deren bisherige Anteile von jeweils 50 Prozent ab (persoenlich.com berichtete). (sda/cbe)