Marc Walder im Porträt

SonntagsZeitung - «Im Zentrum des Weltgeschehens» lautet der Titel eines Artikels von Michèle Binswanger, der die Karriere des Ringier-Chefs nachzeichnet. Diese sei in der Branche beispiellos, doch der Drang Walders, zu den Mächtigen zu gehören, könnte ihm zum Verhängnis werden, schreibt die Autorin.

Marc Walder, «der Schulabbrecher, Ex-Tennisprofi und ehemalige Sportjournalist», stehe heute im Zentrum des Weltgeschehens, schreibt Michèle Binswanger in der SonntagsZeitung.

Die Aussagen des Ringier-Chefs in dem geleakten Video, in welchem er die Redaktionen dazu angehalten hat, die Regierungen weltweit während der Pandemie zu stützen, würden das ohnehin wachsende Misstrauen der Bevölkerung gegenüber der Presse befeuern, schreibt Binswanger. Sie hätten zudem ein unvorteilhaftes Licht auf Walders Auffassung journalistischer Unabhängigkeit geworfen.

Das breite Netzwerk von Marc Walder habe ihn nicht nur gesellschaftlich weit gebracht, sondern auch finanziell, heisst es in dem Artikel weiter. Doch seine Nähe zu den Mächtigen berge Risiken: «Seine Karriere sei beispiellos, doch sein Drang zu den Mächtigen könnte ihm zum Verhängnis werden», findet Binswanger. Nicht nur einige seiner Vertrauten mussten ihre Posten räumen, darunter Pierin Vincenz, SBB-Chef Andreas Meyer oder Ex-EY-Boss Marcel Stalder. Nun stehe der Ringier-Chef im Fokus der Bundesanwaltschaft wegen seiner Nähe zum Departement von Bundesrat Alain Berset. (mj)