Vor einem guten Monat ist die bekannte Medienanwältin Regula Bähler kurz nach ihrem 69. Geburtstag verstorben. Sie erlag einem Bauchspeicheldrüsen-Krebs, von dem sie erst im Frühling erfahren hatte. Eigentlich wollte sie den Sommer noch erleben. Doch der Tumor wuchs zu rasch, so dass auch eine Chemotherapie ihr nicht mehr helfen konnte. Am Donnerstag wird sie im kleinen Kreis beigesetzt, wie es in einer Mitteilung heisst.
Die Juristin Regula Bähler arbeitete zunächst als Journalistin beim Schweizer Fernsehen (u.a. «Kassensturz») und beim «Tages-Anzeiger», bevor sie sich Anfang der 80er-Jahre entschloss, das Anwaltspatent zu machen. Seit 1997 war sie unter anderem die Medienanwältin und Hausjuristin der linken Wochenzeitung WoZ. «In all den Jahren war sie eine unverzichtbare Stütze für uns», erinnert sich Susan Boos, langjähriges Mitglied der WoZ-Redaktionsleitung und heutige Präsidentin des Presserates. «Ohne Regula gäbe es die WoZ wohl nicht mehr», sagt Boos rückblickend.
Die Medienrechtlerin Bähler wurde aber auch zur Spezialistin für Urheberrecht und Leistungsschutz für Künstlerinnen und Interpreten sowie Datenschutz und Vertragsrecht. Sie war nicht nur kulturell und politisch interessiert und versiert, sie engagierte sich auch in Gremien und Organisationen der Film- und Medienbranche.
Von 2001 bis 2012 gehörte sie der Unabhängigen Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen UBI an. Als Anwältin des Historikers Erich Keller war sie massgeblich daran beteiligt, dass über die Bührle-Sammlung im Neubau des Zürcher Kunsthauses eine öffentliche Debatte stattfand. (pd/wid)