Natalie Rickli hat alle Auftritte abgesagt

No Billag - Die Medienpolitikerin will sich in der öffentlichen No-Billag-Debatte derzeit zurückhalten, wie sie in einem Interview sagt. Gleichzeitig kritisiert sie das Vorgehen der SRG in der Diskussion scharf. Und der Verband Telesuisse habe kapituliert.

Ja oder Nein zur No-Billag-Initiative: Natalie Rickli äussert sich nicht dazu. Im Interview mit der «Schweiz am Wochenende» sagt die SVP-Nationalrätin, dass sie sich derzeit zurückhalte und beobachte, was passiere. «Mit Ausnahme dieses Interviews, habe ich alle Auftritte und Podien abgesagt, auch die Arena», sagt die Medienpolitikern. Im Januar werde die SVP Schweiz ihre Parole fassen. Wie diese aussehe, werde wesentlich von den Vorschlägen der SRG und ihrer neuen Führung abhängen.

Rickli stellt im Interview klare Forderungen an die SRG. «Ich erwarte eine klare Abgrenzung: Die SRG soll das machen, wofür es keinen Markt gibt, also Dinge, die die Privaten nicht leisten wollen oder können», sagt sie gegenüber der Zeitung. Im Newsbereich gebe es sehr gute Sendungen. Doch daneben produziere die SRG Inhalte bis hin zu Porno- und Masturbationsbeiträgen, die nichts mit Service public zu tun hätten. Und sie produziere Angebote für das Internet und im Unterhaltungsbereich, die Private auch anbieten. Dennoch gebe es noch Gründe für einen gebührenfinanzierten Service public bei Radio und Fernsehen. Nicht zuletzt auch für die Randregionen.

«Telesuisse hat kapituliert»

Gleichzeitig kritisiert sie die Privaten. «Viele jener privaten Radio- und TV-Sender, die Gebühren erhalten, haben es sich bequem eingerichtet», sagt sie. Das Gebühren-Splitting habe zu dieser Abhängigkeit geführt. Man hänge am Staatstropf, statt auf Innovationen zu setzen. «Der Verband Telesuisse hat aus meiner Sicht kapituliert», fügt sie an.

Kritische Worte findet Rickli zudem für das Vorgehen der SRG im Vorfeld von «No Billag». Sie fände es «bedenklich, wie Promis und Sportclubs unter Druck gesetzt werden, gegen die Initiative in den Kampf zu siehen.» Das zeige die geballte Macht der SRG, die über Karrieren entscheide. (wid)