02.08.2024

Bieler Tagblatt

Nemo empfindet Interviewfragen als «Angriff»

ESC-Star Nemo hat ein Interview mit dem Bieler Tagblatt im Rahmen des Lakelive-Festivals abgebrochen. Als die Journalistin Fragen zum politisierten Eurovision Song Contest stellen wollte, griff Nemos Presseverantwortliche ein.
Bieler Tagblatt: Nemo empfindet Interviewfragen als «Angriff»
Nemo beim Lakelive-Festival in Biel. In dessen Rahmen führte das Bieler Tagblatt ein Interview, (Bild: Keystone/Peter Klaunzer)

Geplant waren Fragen zur israelischen ESC-Teilnehmerin Eden Golan, wie es im Beitrag des Bieler Tagblatts heisst. Das Gespräch fand im Rahmen von Nemos Auftritt am Lakelive-Festival am Mittwoch statt und wurde am Freitag publiziert.

Als die Journalistin an der Thematik festhielt, beendete Nemo das Interview. «Die Fragen fühlen sich an wie ein Angriff», zitierte die Zeitung das Multitalent. «Dass das von Biel kommt, macht mich sehr traurig, ehrlich gesagt.» Die Fragen seien rhetorisch gestellt worden, sodass Nemo «nur verlieren kann mit der Antwort».

Die Weisung des Labels sei im Vorhinein gewesen, dass politische Fragen sowie Fragen zu Nemos Privatleben zu vermeiden seien, wie es im Artikel weiter heisst. Daraufhin habe die Tageszeitung auf das Presserecht verwiesen und die Erlaubnis erhalten, politische Fragen zu stellen. Es war das erste Interview des Bieler Tagblatts mit Superstar Nemo seit dessen ESC-Sieg vor drei Monaten. (sda/nil)


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KOMMENTARE

Tobias Graden
03.08.2024 10:44 Uhr
@Tobias Walt: Das ist nicht korrekt - es ist das ganze Interview mit Fragen und Antworten bis zum Moment des Abbruchs publiziert.
Victor Brunner
03.08.2024 08:18 Uhr
Eine peinliche Sache, Nemo darf an höchster Stelle bei BR Beat Jans für "seine Anliegen"* werben, die Journalistin des BT darf keine politischen Fragen stellen. Welche Angst treibt das Nemo Management? Traut das Management Nemo nicht zu selbständig zu denken und Antworten zu geben? Angst vor dem entblössen der Kunstfigur Nemo, sind "seine Anliegen" mehr Marketinggag wie bei Freddy Quinn das Seefahrermythos?
Mariangela Pretto
02.08.2024 17:54 Uhr
Ich habe die Fragen gelesen. Es könnte schon sein, dass sie in einem provokativen Ton gestellt wurde. Es waren alles negative, private oder politische Punkte, die angesprochen wurden. Beim Song Du schien es, als hättest du Tränen in den Augen. An wen hast du gedacht? Du sagst immer wieder, Biel sei dir wichtig, aber es ging einen Monat, bis du zurück gekommen bist. Regelt das Managent, welche Termine du wahrnimmst? Es wurden heute nicht alle Tickets verkauft. Glaubst du, dass der ESC Hype reicht, um grosse Konzerthallen zu füllen? Kommen wir auf den ESC zu sprechen, er war politisch sehr aufgeladen... Abbruch. Die Antworten von Nemo waren ok. Nemo hat ehrlich gesagt, dass der Druck spürbar ist, dass sehr viele Menschen Ansprüche hatten nach dem ESC, dass Musik machen das Wichtigste ist, wichtiger als grosse Bühnen. Ich zumindest habe keine Starallüren bemerkt.
Andreas Gossweiler
02.08.2024 16:33 Uhr
Die Transparenz ist umfassend: Die Fragen im Wortlaut können beim Bieler Tagblatt gelesen werden. Wer sie liest, merkt, dass die Fragen ziemlich harmlos waren. Die Journalistin hat Nemo z.B. gefragt, warum er erst einen Monat nach dem ESC in Biel auftrat oder wie gross der Druck sei, neue Musik zu veröffentlichen. Von einem «Angriff» kann keine Rede sein. Es bleibt zu wünschen, dass Nemo einen besseren PR-Berater erhält.
Tobias Walt
02.08.2024 13:31 Uhr
Über Nemos Reaktion kann diskutiert werden. Aber die Rolle des BT ist hier unglücklich. Man will Transparenz herstellen, aber nur auf die eine Seite. Die Leserschaft kriegt Nemos Antwort zu lesen, jedoch nicht die Fragen im Wortlaut, auf welche sie sich bezieht. Das ist inkonsequent und wirft Fragen auf.
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