30.03.2023

Mediennutzung

Primarschulkinder gamen am liebsten

Immer mehr Sechs- bis Dreizehnjährige schauen laut einer Studie der ZHAW Filme und Serien über Streamingdienste oder Videoanbieter. Die Handynutzung nimmt erst später zu.

Das Mediennutzungsverhalten von Sechs- bis Dreizehnjährigen ist gemäss einer Studie wieder auf einem ähnlichen Niveau wie vor der Covid-19-Pandemie. Spielen, Sport und soziale Kontakte prägten Anfang 2022 die Freizeit von Primarschulkindern in der Schweiz. Erst dann folgte mit Gaming eine digitale Tätigkeit, wie die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) am Mittwoch mitteilte.

Gemäss ZHAW-Medienpsychologin Lilian Suter spiegelt sich darin das Bedürfnis nach sozialer Eingebundenheit wider. Dies, nachdem während der Pandemie gewisse Freizeitaktivitäten nicht mehr möglich waren. Im Verlauf der Primarschulzeit erhalte die Mediennutzung einen grösseren Platz im Alltag der Kinder.

Knapp die Hälfte aller Kinder schaute jeden oder fast jeden Tag fern. Zunehmend wurden Filme und Serien über Streamingdienste wie Netflix geschaut. Ebenfalls beliebt waren Onlinevideos, vor allem auf Youtube. Zu den beliebtesten Filmen und Serien gehörten Klassiker wie die Harry-Potter-Filme, die japanische Animeserie Naruto und die südkoreanische Dramaserie Squid Game.

Die beliebteste Medientätigkeit war jedoch über alle Primarschulstufen hinweg das Gamen. Die drei Topfavoriten waren hier Minecraft, Roblox und der seit 1992 stetig weiterentwickelte Klassiker Mario Kart.

TikTok, Snapchat und Online-Mobbing

Die Nutzung des Handys nehme mit fortschreitendem Alter zu, hiess es. Ab einem Alter von zehn Jahren besass mehr als die Hälfte der befragten Kinder ein eigenes Handy. Bei den sozialen Netzwerken wurde TikTok am häufigsten genutzt, gefolgt von Snapchat und Instagram.

In der aktuellen Befragung wurden Kinder der 4. bis 6. Klasse zudem erstmals detailliert zu negativen Erlebnissen im Internet befragt. Jedes vierte Kind hatte demnach bereits miterlebt, dass ein anderes Kind online beleidigt wurde, 15 Prozent waren selbst betroffen. Etwa jedes zehnte Kind hatte erlebt, dass ungewollt Bilder oder Videos verschickt wurden. Weitere sechs Prozent wurden online in irgendeiner Form belästigt, wie die ZHAW schrieb.

Rund 1000 Sechs- bis Dreizehnjährige und über 500 Elternteile wurden von den Forschenden zwischen Ende 2021 und Anfang 2022 in der Schweiz für die vierte Ausgabe der Studie in den drei grossen Sprachregionen befragt. (sda/yk)



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