Ringier wird im laufenden Jahr den Umsatz deutlich steigern. Noch markanter wird die Zunahme beim Gewinn ausfallen. Das ist die Quintessenz des traditionellen Herbst-Pressegesprächs, zu dem der Medienkonzern am Dienstag geladen hatte. Im vergangenen Geschäftsjahr steigerte Ringier den Gewinn um 43,8 Prozent auf 40,4 Mio. Franken. Der Umsatz wuchs um 5,8 Prozent auf 947 Mio. Franken. Zur Gewinnsteigerung hätten vor allem der Zeitungsbereich und Ringier Europa beigetragen, die deutlich besser als budgetiert abschneiden; der Zeitschriftenbereich und die Druckzentren werden ihre Budgetziele erreichen.
Besonders gut habe die Blick-Gruppe gearbeitet, so Konzernchef Michael Ringier. Blick und SonntagsBlick verzeichneten markant höhere Umsätze im Anzeigengeschäft. Und trotz der Konkurrenz durch die Gratiszeitungen werde Blick seine Auflage mit einem Minus von 1,5 Prozent nur knapp unter dem Vorjahreswert von 314'000 Exemplaren beglaubigen und damit besser als geplant abschneiden. Der SonntagsBlick werde seine Auflage von rund 335'000 Exemplaren mindestens halten. Ringier Europa wird bei erneut höherem Umsatz zum ersten Mal schwarze Zahlen schreiben. Dazu hätten vor allem die Ringier-Verlage in Tschechien und Ungarn beigetragen.
Zur unbefriedigenden Situation bei der Sportsendung "täglich ran" auf dem SAT.1-Fenster sagte Ringier, dass die Sendung auf jeden Fall noch bis im kommenden Juni ausgestrahlt werde (siehe auch News "'täglich ran' nicht vor dem Aus"). Man sei nicht dermassen weit von den Zielsetzungen entfernt. Im Internetbereich will Ringier dort Schwergewichte setzen, wo die eignenen Aktivitäten unterstützt werden können. So sollen nicht einfach Zeitungsinhalte ins Internet übertragen, sondern Dienstleistungen erbracht werden. Ein Ausbau sei hier geplant.
Martin Werfeli neuer stellvertretender Konzernleiter
Michael Ringier informierte auch über Veränderungen in der Konzernleitung. So löst der 43-jährige Martin Werfeli Marco Solari als stellvertretenden Konzernleiter ab und wird gleichzeitig zum operativen Geschäftsleiter (COO) ernannt, womit er Michael Ringier im operativen Tagesgeschäft entlasten soll. Das operative Geschäft laufe heute schon zu einem grossen Teil über das Pult von Werfeli, so der Konzernchef. Werfeli behält die Leitung der KL-Bereiche Finanzen und Zeitungen (siehe auch "Story of the Day" - Interview mit Martin Werfeli). Martin Kall (Zeitschriften/Europa) und Beat Lauber (Neue Medien) bleiben Mitglieder der Konzernleitung. In seiner Funktion als Generalsekretär der KL und Pressesprecher nimmt Fridolin Luchsinger an den Sitzungen des obersten Ringier Führungsgremiums teil.