07.10.2024

Kurt Pelda

Russische Behörde eröffnet Verfahren gegen Schweizer Journalisten

Dem Reporter werde vorgeworfen, illegal die Staatsgrenze der Russischen Föderation in der Region Kursk überquert zu haben. CH Media protestiert gegen diesen «Einschüchterungsversuch».
Kurt Pelda: Russische Behörde eröffnet Verfahren gegen Schweizer Journalisten
Kurt Pelda wurde nicht offiziell über das Strafverfahren informiert. (Bild: Keystone/Gaetan Bally)

Der russische Geheimdienst hat ein Verfahren gegen den Schweizer Journalisten Kurt Pelda eröffnet. Das vermeldeten am Montag mehrere Nachrichtenagenturen gestützt auf ein Communiqué des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB, das auch der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vorlag. Pelda, der für CH Media regelmässig aus der Ukraine berichtet, drohe eine Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren.

Der Kriegsreporter sei nicht offiziell über die Eröffnung eines Strafverfahrens gegen ihn in Russland informiert worden, schreibt CH Media auf Anfrage von persoenlich.com. Er habe via Medien davon erfahren.

«Der Kreml verschärft den Kampf gegen den unabhängigen Journalismus», betont Chefredaktor Patrik Müller. «Die Vorwürfe betreffen insbesondere die Reportage aus der Stadt Sudscha im Oblast Kursk, in der er über die Lage vor Ort berichtete. Es handelt sich um jene Region, in welche die ukrainische Armee vorgestossen ist. Wir protestieren gegen das Vorgehen der russischen Regierung und die Einschüchterungsversuche.»

14 Journalisten angeklagt

Der FSB habe ebenfalls ein Verfahren gegen die Journalistin Catherine Norris Trent, die für den französischen Fernsehsender France 24 arbeite, eröffnet. Insgesamt seien seit dem 17. August 14 ausländische Journalistinnen und Journalisten wegen desselben Vorwurfs angeklagt worden.

Die ukrainische Armee hatte am 6. August eine Überraschungsoffensive in der Grenzregion Kursk gestartet, die erste einer ausländischen Armee in Russland seit dem Zweiten Weltkrieg. Die russischen Streitkräfte haben seither eine Gegenoffensive eingeleitet und behaupten, wieder an Boden gewonnen zu haben.

Die Ukraine behauptet jedoch nach wie vor, Dutzende von Ortschaften zu kontrollieren, und mehrere ausländische Medien berichteten aus dem von den Kiewer Streitkräften besetzten Gebiet. (sda/spo)


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KOMMENTARE

Alex Paul Sieber
08.10.2024 08:43 Uhr
Kurt Pelda ist ein hervorragender und fairer Journalist. Die Repression Russland‘s gegen Journalusten ist inakzeptabel. Die Eidgenossenschaft muss protestieren und den russischen Botschafter einbestellen.
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