SBB erschweren Blochers Projekt

Gratis-Sonntagszeitung - Vorschriften für Zeitungsboxen an Bahnhöfen stehen der Rentabilität eines möglichen sonntäglichen Gratisblatts im Weg. In Zeitungsboxen an Bahnhöfen dürfen Zeitungen keine Einsteckwerbung beinhalten. Es könnte zu viel Papier herumliegen.

Die Basler Zeitung Medien, die die Lancierung einer Gratiszeitung am Sonntag prüfen, stehen vor einem neuen Problem, das die Rentabiliät des Projekts infrage stellt, heisst es in der «NZZ am Sonntag» (Artikel online nicht verfügbar). Der Grund liegt bei den SBB. Diese erlauben in den Zeitungsboxen, die auf den Bahnhofsgeländen platziert sind, keine Einsteckwerbung. Grundsätzlich seien nur «eingeheftete oder angeklebte Beilagen gestattet», sagt SBB-Sprecher Daniele Pallecchi gegenüber der NZZaS.

Eine Zeitung, für welche die Konsumenten nichts bezahlen, ist jedoch auf hohe Inseraterträge angewiesen. Lose Werbebeilagen, sogenannte Einstecker, sind vor allem für Sonntagsblätter Ertragsstützen. Bei den Gratiszeitungen wie «20 Minuten» oder «Blick am Abend» gibt es nie lose Werbebeilagen. Sie wären zwar einträglich, die Bundesbahnen wollen aber verhindern, dass auf den Bahnhöfen und in den Zügen zu viel Papier herumliegt.

«Die Vorschriften der SBB sind ein Aspekt, der zu berücksichtigen ist, weil er Auswirkungen auf die Werbeeinnahmen hat», sagt Rolf Bollmann, Projektleiter der Gratis-Sonntagszeitung, zur NZZaS. Bei einer Hauszustellung wäre die Einsteckwerbung erlaubt. Diese ist jedoch sonntags teurer als an Werktagen.

Das Projekt für eine Gratis-Sonntagszeitung ist momentan noch nicht spruchreif. Christoph Blocher sagte kürzlich auf «Tele Blocher», wenn er der Lancierung einer neuen Zeitung zustimme, müsse diese «auch eine Überlebenschance haben» (persoenlich.com berichtete). (NZZaS/cbe)