Schawinski lanciert Petition «Rettet UKW»

UKW-Abschaltung - Der Radio-1-Macher fordert vom Bund und der SRG, auf die geplante UKW-Einstellung zu verzichten. «Die Folgen dieser Massnahme wären für unser Land verheerend», so Schawinski.

Medienpionier Roger Schawinski fordert Medienministerin Simonetta Sommaruga, das Bakom und die SRG mit der Onlinepetition «Rettet UKW» auf, die geplante Einstellung aller UKW-Sender der Schweiz rückgängig zu machen.


«Die Folgen dieser Massnahme wären für unser Land verheerend», wird Radio-1-Chef Roger Schawinski in einer Mitteilung zitiert. «Es handelt sich um eine unsinnige Lösung für ein nicht existierendes Problem. 58 Prozent aller Schweizer Autos – also mehr als die Hälfte – haben keinen DAB+-Empfang und sind damit auf UKW angewiesen. Auch beim stationären Empfang nutzen beinahe ein Drittel aller Schweizer UKW-Sender – und dies nach vielen Jahren und extrem teuren Werbekampagnen für DAB+.»

Mit der Onlinepetition «Rettet UKW» soll die Schweizer Bevölkerung, «die Millionen von funktionierenden Radioapparaten entsorgen müsste, diesen unverständlichen Plan kippen», wie es weiter heisst.

Konkret fordert die Petition:

  • Das Bakom muss seine gesamte Abschaltstrategie für UKW ersatzlos aufheben.

  • Die SRG muss das kurz bevorstehende Abschaltdatum für all ihre UKW-Sender im August 2022 definitiv aufheben.

  • Die privaten Radiosender sollen das geplante Abschaltdatum von Januar 2023 ebenfalls aufheben.

  • Die Parlamentarierinnen und Parlamentarier in Bern sollen den Gefahren dieser Entwicklung massiv entgegentreten, bevor ein völlig unnötiger, unverständlicher und irreversibler Schaden entstanden ist.


Die Schweiz kann sich nicht als einziges Land in Mitteleuropa von UKW verabschieden, heisst es in der Mitteilung weiter. Keines unserer Nachbarländer habe konkrete Pläne, in den nächsten Jahren UKW abzuschalten. Ein Alleingang der Schweiz würde deshalb zu chaotischen Zuständen führen und wäre ein harter Schlag für die ganze Medienpolitik im Land. Zwar würden die Sender gewisse Einsparungen machen, aber die den Hörerinnen und Hörern dadurch aufgebürdeten Kosten wären um ein Vielfaches grösser. «Der Abschaltplan ist deshalb ein grotesker Schildbürgerstreich mit ungeahnten, höchst schädlichen Folgen und muss deshalb ersatzlos gestrichen werden», so Roger Schawinski.

Schawinski äusserte sich auch ausführlich in einem «persoenlich.com Feierabend-Talk» auf Clubhouse über sein Anliegen (persoenlich.com berichtete). (pd/cbe)