16.09.2022

Roger Federer

So kommentieren die Medien den Rücktritt

Die Endgültigkeit des Absehbaren fühle sich «wie ein Stich ins Herz» an, «wie die Trennung von einem langjährigen Partner», schreibt der Tages-Anzeiger. Die französische L'Equipe titelt in Anlehnung an die vor kurzem verstorbene Queen Elizabeth II.: «God save the King.»

Tamedia-Zeitungen

«So viele hatten sich ein letztes Hurra von Roger Federer gewünscht. Es hätte kein Grand-Slam-Titel mehr sein müssen. Aber wenigstens ein Abschied an einem der grossen Turniere, am liebsten in Wimbledon. Wie bei Serena Williams, die am US Open während einer Woche noch einmal alle mitfiebern und sich abfeiern liess. Sie trat filmreif ab. Federer war das nicht vergönnt. (…) Wir wussten alle: Irgendwann würde es mit seiner Karriere vorbei sein. Die vergangenen Monate, in denen er nichts von sich hören liess, waren alles andere als ermutigend. Doch jetzt, da es endgültig ist, fühlt es sich trotzdem an wie ein Stich ins Herz. Wie die Trennung von einem langjährigen Partner.»

Neue Zürcher Zeitung

«Wladimir Putin, Xi Jinping, Joe Biden, Roger Federer - um diese vier Personen drehten sich auf der Startseite der 'New York Times' die obersten Schlagzeilen, als am Donnerstag die Nachricht vom Rücktritt des Schweizer Tennisspielers um die Welt ging. Ja, um die Welt. Auf Federer trifft der Begriff Weltsportler zu wie auf ganz wenige andere Athletinnen und Athleten der Sportgeschichte.»

Blick

«Der Schritt mag erwartet worden sein, ein Schock für die Fans ist er dennoch. Nicht nur für seine vielen Schweizer Anhänger. Mit Millionen Fans rund um den Erdball ist der Baselbieter der wohl beliebteste Tennis-Spieler der Welt. Sie alle werden ihn und seine unvergleichlichen Tennis-Künste schmerzlich vermissen.»

Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)

«Mit seiner eleganten Art auf und neben dem Court spielte sich der Schweizer auf der ganzen Welt in die Herzen der Fans.»

CH-Media-Zeitungen

«Federer ist bodenständig, auch wenn er eine Rolex trägt, er wirkt weltmännisch, auch wenn er sich in einer Schweizer Badi verhält wie jeder andere Gast. An einem Tag mit Fliege auf dem roten Teppich, am Tag darauf mit Wanderschuhen in den Bergen. Ein Weltbürger und doch Schweizer. Er ist ein Meister des authentischen Spagats. Er verkörpert dabei Eigenschaften, die unverfänglich sind, und die wir uns selbst gerne zuschreiben lassen, oder zumindest zuschreiben lassen würden. (…) Federer steht bis heute wie kein Zweiter für Konsens und Diplomatie. Sein Leitsatz lautet: ‹Es ist nett, wichtig zu sein. Aber es ist wichtiger, nett zu sein.›»

Nau.ch

«Keine Frage: Der Baselbieter hat eine unglaubliche Karriere hingelegt. Seine Erfolge gehen in die Tennis-Geschichte ein. Federer wird aber auch als charismatische Persönlichkeit im Kopf bleiben. Trotzdem hat der Rücktritt jetzt einen bitteren Beigeschmack. Selbst wenn er beim Laver Cup noch ein letztes Mal aufschlagen wird: Den zur Karriere passenden Abschied wird es nicht geben.»

Bild, Deutschland

«Vielen gilt Federer als der beste Tennisspieler, den der Sport je gesehen hat. Jetzt macht er Schluss.»

L'Equipe, Frankreich

«Monsieur Tennis – Roger Federer hat die Geschichte seines Sports geprägt, weit über die Linien eines Courts hinweg. (…) Das Palmarès sagt viel über eine Karriere, aber es erzählt nicht die Emotionen. Federer wird für die Ewigkeit weniger Grand-Slam-Titel haben als Rafael Nadal und Novak Djokovic. Aber er wird vor ihnen und allen anderen stehen in den Augen jener, die sich verliebt haben in sein Tennis, in das Tennis. (…) RF wird für immer ganz oben stehen, an der Seite von Michael Jordan, Muhammad Ali, Michael Schumacher oder Pelé.»

La Gazetta dello Sport, Italien

«Fünfzehnter September 2022. In der Geschichte des Tennissports wird dies für immer ein historisches Datum sein. Der Tag, an dem der beliebteste, der grösste, König Roger Federer, der Welt mitteilte, dass der Laver Cup nächste Woche in der O2 Arena in London sein letztes Turnier sein wird. Das letzte Mal, dass wir Federer auf dem Platz sehen werden. Seine Magie, seine Eleganz.»

The Sun, England

«Fed Up – die Schweizer Legende gewann in seiner glanzvollen Karriere unglaubliche 20 Grand-Slam-Titel.»

BBC, England

In Anlehnung an Novak Djokovics einstige Worte: «Man muss sich fragen, ob er vom selben Planeten kommt. (…) Mit einer anmutigen Vorhand, einem sehr präzisen Aufschlag, einem sanften Blick auf das Publikum hat der Schweizer die Herzen der Fans erobert wie kein anderer vor ihm.»

El País, Spanien

«Die Zeit, das Gesetz des Lebens, schliesst den aussergewöhnlichen Weg Federers ab, der als rebellischer junger Mann begann, der Schläger zerbrach und nicht leicht zu handhaben war, und ihn als ein Gentleman verlässt, der für sein Tennis und seine guten Manieren auf und neben dem Platz allgemein anerkannt ist.»

The New York Times, USA

«Ein Balljunge wurde zu einem der brillantesten Athleten der Welt. Nadal und Djokovic haben zwar mehr Grand-Slam-Titel gewonnen, in Bezug auf Anmut und Klasse können sie aber nicht mit Federer mithalten. (…) Federers Bewegungen machten sogar einseitige Spiele sehenswert. Und die Momente, in denen er zu kurz kam, machten sein Vermächtnis noch faszinierender.»

CNN, USA

«Obwohl er an der Seite von zwei der grössten Spieler aller Zeiten spielt, hat Federer mehrere Rekorde gebrochen: Er war mit 36 Jahren die älteste Nummer 1 der Welt und stand 237 Wochen ununterbrochen an der Spitze der Weltrangliste.»

The Sydney Morning Herald, Australien

«Federer erhob das Tennis zur Kunstform. Je mehr man ihn studierte, desto mehr merkte man, dass kein Element überstürzt oder erzwungen war.» (sda/cbe)



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