43 neue Beschwerden sind 2020 bei der Unabhängigen Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen (UBI) eingereicht worden. Das sei Rekord, schreibt die UBI am Dienstag. Nach ihren Angaben hatte sie vor 30 Jahren das letzte Mal mehr Beschwerden erhalten als im vergangenen Jahr.
Einzig 1991 habe sie 50 Beschwerden erhalten. Allerdings habe es damals noch keine der der UBI vorgelagerten Ombudsstellen gegeben, heisst es weiter. Diese heute acht Stellen erhielten 1194 Beanstandungen (Vorjahr: 636). Rund vier Prozent dieser Fälle mündeten in einer Beschwerde an die UBI.
37 Beschwerden betrafen SRG
30 der 43 eingegangenen Beschwerden richteten sich gegen TV-Sendungen. In acht Fällen betrafen die Eingaben mehrere Medien des gleichen Veranstalters, nämlich Fernsehen, Radio und/oder Online. Radiobeiträge wurden fünf Mal beanstandet. 37 Beschwerden betrafen die SRG, die sechs übrigen Ausstrahlungen von privaten Veranstaltern.
Eine Beschwerde betraf eine Satiresendung. Bei allen anderen Eingaben ging es um Nachrichten- und Informationssendungen sowie um Dokumentarfilme. In der zweiten Jahreshälfte kritisierten laut der UBI etliche Beschwerdeführerinnen und -führer die Berichterstattung der SRG-Sender über die Pandemie.
Entscheid noch nicht rechtskräftig
36 Beschwerdefälle erledigte die UBI im vergangenen Jahr. In fünf dieser Fälle stellte sie eine Rechtsverletzung fest; 2019 war dies bei drei Fällen so gewesen.