09.06.2000

Spielt die WEKO mit dem Feuer?

Verhindert die Wettbewerbskommission (WEKO) den Medien-Wettbewerb im Berner Oberland, den sie eigentlich fördern will? Die Berner Tagblatt Medien BTM unter Führung von Charles von Graffenried (Bild) will die Auflage der Berner Zeitung BZ mit dem Einbezug des Berner Oberländers und des Thuner Tagblatts im Rahmen der geplanten Berner Oberland Medien AG steigern. Am Freitag hat die WEKO nun in diesem Fall nach 30-tägiger Vorprüfung beschlossen, ein eingehendes Prüfungsverfahren zu eröffnen. Offensichtlich will die WEKO die Marktsituation und die Marktanteile von BTM/BOM im Berner Oberland näher überprüfen. Was auf den ersten Blick verständlich scheint, ist bei näherem Hinsehen problematisch und überraschend.
Spielt die WEKO mit dem Feuer?

Das Berner Oberland, eine wirtschaftlich nicht gerade dominierende Region, verfügt mit der Verlag Echo von Grindelwald AG und der Gossweiler Media AG mit den Lokalzeitungen Hasli Zeitung und Der Brienzer über zwei unabhängige Verlagshäuser. Diese geben seit Jahrzehnten erfolgreiche Lokalzeitungen heraus. Wie vor einigen Tagen bekannt wurde, planen die beiden Medienunternehmen im Raum Interlaken sogar eine neue Zeitung: die Jungfrau Zeitung ("persoenlich.com" berichtete). Dieser werden nach dem Verschwinden des Oberländischen Volksblattes laut Medienexperten grosse Marktchancen im Berner Oberland eingeräumt. Mit anderen Worten: Die Gossweiler Media AG und die Verlag Echo von Grindelwald AG fördern mit ihren vier Lokalzeitungen den Wettbewerb gegen die Berner Zeitung BZ im Berner Oberland und verschaffen dieser bevölkerungsmässig kleinen Tourismusregion eine Medienvielfalt.



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