SRG rechnet mit Werbeausfall in Millionenhöhe

SRG - SRG-Generaldirektor Gilles Marchand rechtfertigt in der NZZ die zusätzliche Unterstützung von 50 Millionen Franken vom Bund. Dadurch könne man einige harte Sparmassnahmen vermeiden, so der SRG-Chef.

SRG-Generaldirektor Gilles Marchand rechnet wegen der Coronakrise für sein Unternehmen mit einem Werbeausfall in Millionenhöhe. Dies erklärt er in einem Interview in der Samstagausgabe der NZZ. Allein in den letzten drei Jahren habe der gebührenfinanzierte Sender Werbeausfälle von 60 Millionen Franken gehabt.

«Viele Werbekunden haben ihre Aufträge sistiert. Sportanlässe und Gross-Events fallen aus – und damit auch unsere Über­tragungen. Dafür müssen wir Ersatz schaffen, gerade auch im Sommerprogramm», so Marchand. Es sei allerdings noch zu früh, um genaue Angaben zur Höhe dieser Aufälle machen zu können. Marchand sieht die Zukunft der Schweizer Medienbranche skeptisch: «Es kommt darauf an, ob die Werbeaufträge zurückkommen. Wenn nicht, wird es sehr schwierig. Ich hoffe, dass die guten Einschaltquoten uns helfen werden, nach dem Sommer wieder mehr Werbung zu verkaufen. Der Trend ist allerdings schwierig für alle Medien», so der SRG-Generaldirektor gegenüber der NZZ.

50 Millionen Franken vermeiden Programmkürzungen

Im Interview rechtfertigt der SRG-Generaldirektor auch die umstrittene Zahlung von 50 Millionen Franken Gebührengelder, die der Bundesrat der SRG zugestanden hat (persoenlich.com berichtete). Dadurch könne man einige harte Sparmassnahmen vermeiden, so der SRG-Chef. Ohne diese hätte man wohl beim Programm kürzen müssen, so Marchand. Es blieben sonst nicht mehr viel Sparmöglichkeiten, die keine Wirkung aufs Programmangebot hätten. Marchand betont, dass dieses Geld aber erst für 2021 bestimmt sei. (ma)