24.02.2013

Annabelle

Tamedia verhängt Polit-Verbot

Kampagne für Frauenquote kam bei Pietro Supino schlecht an.
Annabelle: Tamedia verhängt Polit-Verbot

Tamedia-Verleger Pietro Supino verbietet der Frauenzeitschrift "Annabelle" nach der Kampagne für die Frauenquote weitere politische Engagements. "Politische Kampagnen gehören nicht zu den Aufgaben unserer Medien", sagt Tamedia-Sprecher Christoph Zimmer.

"Herr Supino hat unser Engagement für die Frauenquote nicht gerne gesehen", sagt Lisa Feldmann, Chefredaktorin der "Annabelle". Am liebsten hätte er die Kampagne, die in der Ausgabe von letzten Oktober erschien, ganz abgesagt. "Doch da waren unsere Vorbereitungen schon zu weit fortgeschritten", so Feldmann. Letzten Mittwoch wurde nun die Kündigung der 54-Jährigen offiziell bekanntgegeben. Neu übernimmt Feldmann "Interview", die deutsche Ausgabe des von Andy Warhol gegründeten Magazins. Feldmann betont, dass ihre Kündigung nichts mit der Meinungsverschiedenheit zu tun habe, sondern allein mit dem attraktiven Angebot aus Berlin.

Die Kampagne für die Frauenquote vom letzten Herbst umfasste 200 Stimmen von mehr oder weniger bekannten Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Kultur. Darunter Führungspersonen von Tamedia-Medien. Inzwischen hat die Tamedia ihre publizistischen Leitlinien jedoch so angepasst, dass die Teilnahme von Mitarbeitern an politischen Kampagnen nicht mehr ohne weiteres möglich sein wird. ("NZZ am Sonntag")



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