25.05.2024

SRG-Generaldirektion

Viele Forderungen an Susanne Wille

In der Politik ist die Ernennung von Susanne Wille als neue SRG-Generaldirektorin positiv aufgenommen worden. Neben viel Lob und Zuspruch wurden aber auch bereits klare Erwartungen an die SRG und Wille gerichtet.
SRG-Generaldirektion: Viele Forderungen an Susanne Wille
SRG-Verwaltungsratspräsident Jean-Michel Cina (rechts) stellt den Medien Susanne Wille als neue SRG-Generaldirektorin und Nachfolgerin von Gilles Marchand vor. (Bild: Keystone/Alessandro della Valle)

Die Allianz Pro Medienvielfalt freute sich über die Wahl der neuen SRG-Generaldirektorin. Sie habe bisher in all ihren Funktionen als Journalistin, Moderatorin und Medienmanagerin überzeugt. Dies mache sie zu einer glaubwürdigen Persönlichkeit, wie die Medienallianz in einem Communiqué mitteilte.

Wille müsse der Öffentlichkeit nun vermitteln, weshalb die SRG in einer von Desinformation und Fake-News geprägten Zeit, eine zentrale Rolle spiele. Sie müsse betonen, wie wichtig ein vielfältiges Vollprogramm mit Kultur, Sport und Unterhaltung bleibe.

«Wo eine Wille ist, ist auch ein Weg!»

Auch GLP-Nationalrätin Katja Christ (BS) sieht bedeutende Herausforderungen auf Wille und die SRG zukommen. Es gehe um die Bewahrung des Qualitätsjournalismus, der Förderung der Meinungsvielfalt, der digitalen Transformation und der begrenzten finanziellen Mittel.

«Wir erwarten, dass Susanne Wille sich diesen Herausforderungen mit viel Elan annimmt und diese vorwärts bringt», sagte Christ auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Persönlich freue sie sich darüber, dass neu eine starke Frau an der Spitze der SRG steht: «Wo eine Wille ist, ist auch ein Weg!».

Der Publikumsrat der SRG Deutschschweiz sieht in Wille die richtige Person für diesen Posten. Er lobte die Management-Fähigkeiten von Wille. Im Umbau von SRF mit der rasant fortschreitenden Digitalisierung habe sie diese unter Beweis gestellt. Wille bringe alle Voraussetzungen mit, um die SRG erfolgreich in die Zukunft zu führen. Mit ihrem Wissen, der grossen Erfahrung und ihrer Eloquenz werde Wille dieser Aufgabe gewachsen sein.

Für Grünen-Nationalrat Michael Töngi (LU) ist die Wahl von Susanne Wille als neue SRG-Generaldirektorin in der aktuellen politischen Situation ein Vorteil. Als Kennerin der SRG sei sie sofort startbereit, wie der Politiker auf Anfrage Keystone-SDA sagte. Dies sei wichtig in der jetzigen Situation mit vielen Herausforderungen. Für die Grünen sei die SRG in diesen Zeiten wichtiger denn je für den Zusammenhalt der Schweiz und der Demokratie.

«Schuster bleib bei deinen Leisten»

Für Mitte-Präsident und Nationalrat Gerhard Pfister (ZG) war die Wahl von Susanne Wille keine Überraschung. Er kenne Wille aus ihrer Zeit als Journalistin und habe sie als sehr gut und ausgewogen wahrgenommen.

Die SRG habe eine Person gewählt, die im zukünftigen Abstimmungskampf zu SRG-Vorlagen erfolgreich sein könne, sagte Pfister weiter. Es sei eine politische Wahl. Man habe sich für eine öffentlich bekannte Persönlichkeit zu entscheiden.

Gegenüber dem SonntagsBlick erwägt Pfister, die Initiative der SVP zu unterstützen. «Sollte kein Gegenvorschlag zustande kommen, überlege ich mir, der Initiative zuzustimmen, um ein Zeichen zu setzen.» Bislang genoss die SVP nur offenen Support aus dem Freisinn.

SVP-Präsident Marcel Dettling (SZ) erwartet von Susanne Wille nach deren Wahl als neue SRG-Generaldirektorin Bescheidenheit. «Wir erwarten von ihr: Schuster bleib bei deinen Leisten», sagte Dettling gegenüber Keystone-SDA.

Seiner Partei sei es ein Anliegen, dass die SRG ihren Grundauftrag wahrnehme, also die Versorgung aller Sprachregionen, anstatt einer Ausweitung anderer Bereiche wie etwa online.

Sozialpartnerschaft stärken

Andere Interessen verfolgte das Schweizer Syndikat Medienschaffender (SSM). Die Mediengewerkschaft erhoffe sich eine gestärkte Sozialpartnerschaft von der neuen SRG-Direktorin. Dies sei in einem unsicheren Umfeld wichtig, sagte Zentralsekretärin Silvia Dell'Aquila gegenüber Keystone-SDA.

Die künftige Direktorin sei stark gefordert, angesichts der anstehenden politischen Herausforderungen. Sie müsse sich bewusst sein, dass die Mitarbeitenden die wichtigste Ressource der SRG seien, so das SSM weiter. Entsprechend sollte Wille bei Personalmassnahmen behutsam sein und eine bessere Beziehung zu den Gewerkschaften pflegen. (sda/cbe)


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