18.05.2018

SRG

Vollkonvergenter «Newsroom Ost» geplant

Noch in diesem Jahr soll in St. Gallen ein Pilotversuch starten. Ziel: Die regionale Berichterstattung ausbauen. Wenig erfreut sind die konzessionierten Privatsender.
SRG: Vollkonvergenter «Newsroom Ost» geplant
Mit dem digitalen Powerplay in den Regionen begebe sich die SRG auf heikles Terrain, wie die «Medienwoche» schreibt. (Bild: SRG)

Einerseits erwägt die SRG, das SRF-Radiostudio von der Schwarztorstrasse in Bern nach Zürich-Leutschenbach zu verlegen. Gleichzeitig zur Evaluation der Deutschschweizer Standorte wird laut SRG ein Ausbau der regionalen Korrespondentenstandorte in der Deutschschweiz angestrebt (persoenlich.com berichtete).

Nun scheinen diese Pläne bereits konkrete Formen anzunehmen. Im Rahmen eines Pilotversuchs entsteht in St. Gallen unter dem Titel «Newsroom Ost» eine «vollkonvergente Redaktion nach dem Prinzip ‹digital first›». Dies steht in einem internen Newsletter der TV-Chefredaktion von Schweizer Radio und Fernsehen SRF, welcher der «Medienwoche» vorliegt. Der Fokus des Ausbaus liege demnach auf TV und Online. Es sollen «deutlich mehr regionale Bildinhalte» für SRF News und Facebook produziert werden.

Die SRG betont laut «Medienwoche», ihr Vorgehen entspreche «Gesetz, Verordnung und Konzession». Man plane «keinen Ausbau der regionalen Programme», sondern lediglich eine personelle Verstärkung der Büros in den Regionen der Deutschschweiz. «Damit würde die Berichterstattung aus den verschiedenen Regionen über Themen mit einer überregionalen Relevanz für die nationalen Informationssendungen gestärkt», so SRG-Medienchef Edi Estermann.

«Eine Grauzone»

Die konzessionierten Privatsender sind irritiert. André Moesch, Geschäftsführer des regionalen Fernsehsenders TVO in St. Gallen und Präsident der Privat-TV-Verbands Telesuisse, zeigt sich «negativ überrascht». «Die SRG interpretiert die gesetzliche Grauzone zu ihren Gunsten», sagt Moesch.

Bisher eine gute Zusammenarbeit gäbe es zwischen SRG und den Privatradios, wie Jürg Bachmann, Präsident des Schweizer Privatradioverbandes VSP, sagt. Der Verband sei interessiert an einer sinnvollen Arbeitsteilung. «Aber so lange die Strategie der SRG darin besteht, sich mit neuen Angeboten in den Regionen auszubreiten, ohne dass sie dafür über einen Leistungsauftrag verfügt, gibt es nichts zu verhandeln», so Bachmann zur «Medienwoche». (cbe)



Kommentar wird gesendet...

Kommentare

Kommentarfunktion wurde geschlossen

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Zum Seitenanfang20240425