Warum die NZZ auf 19'580 Franken verzichtet

Neue Zürcher Zeitung - «Die NZZ dient grundsätzlich nicht als Plattform für Inserate, die Bashing betreiben», begründet die Chefredaktion die Ablehnung des Inserats von Roger Köppel. Stattdessen publizierte das Sujet nun Tamedia.

von Edith Hollenstein

Nicht alles was Geld bringt, ist willkommen: Die «Neue Zürcher Zeitung» hatte ein Inserat von SVP-Nationalrat Roger Köppel abgelehnt. Angeblich, weil sich die beiden betroffenen – Daniel Jositsch und Ruedi Noser – nicht adäquat hätten wehren können (persoenlich.com berichtete).

Am Montagmorgen begründet die NZZ ihre Entscheidung detaillierter: «Die NZZ dient grundsätzlich nicht als Plattform für Inserate, welche Bashing betreiben. Aus diesem Grund hat die Chefredaktion die Publikation abgelehnt», schreibt Kommunikationschefin Seta Thakur auf Anfrage von persoenlich.com. Das einseitige Inserat hätte, gemäss der regulären Preisliste und damit ohne Rabatte, 19'580 Franken gekostet.

Das Geld ist nun stattdessen bei Tamedia gelandet. Der «Tages-Anzeiger» und «20 Minuten» publizierten es «anstandslos», wie dies sogar die Tamedia-interne «Sonntagszeitung» in einer kurzen Meldung erwähnte. 

Zwar nicht via Inserat: Roger Köppel kam am Samstag in der NZZ doch noch vor, im redaktionellen Teil und kostenlos. Auf Seite 20 veröffentlichte die NZZ ein einseitiges, nicht nur wohlwollendes Porträt über Roger Köppel. Dieser redaktionelle Beitrag steht laut Thakur «in keinem Zusammenhang mit dem abgelehnten Inserat».