29.03.2001

Weltwoche-Förderpreis für junge Journalistinnen und Journalisten vergeben

Prämierte Arbeiten von Valentin Amrhein, Barbara Lauber und Timm Eugster als pdf zum Ausdrucken.

Zum dritten Mal hat die Weltwoche am Donnerstagabend drei Autoren unter 32 Jahren mit dem Förderpreis junge Journalistinnen und Journalisten geehrt. Den ersten Preis, 10'000 Franken, und ein kleines Oeuvre des Luzerner Goldschmieds Harry Laube erhielt Valentin Amrhein für seine Geschichte "Zur Partnerwahl bei Vögeln und Menschen" (Basler Zeitung vom 1. September 2000), ein Stück über Verhaltensökologie.

Barbara Lauber wurde mit dem zweiten Preis, 3000 Franken, und der Feder von Harry Laube für eine siebenteilige Reportage aus der "Klinik Südhang, Kirchlindach" ausgezeichnet (Berner Zeitung). Sie beschreibt den Kampf Robert Bickels gegen die Alkoholsucht. Der dritte Preis, 2000 Franken, und einer Feder gingen an Timm Eugster für sein Stück "Zusammen, das geht einfach nicht". Die Reportage auf den Spuren der gescheiterten Jugendpolitik am Beispiel Basels erschien in der Strassen- und Arbeitslosenzeitschrift Surprise.

Bei der Feier im Zürcher Kaufleuten hielt der Preisstifter, Weltwoche-Verleger Matthias Hagemann, eine kurze programmatische Rede. Er stellte sich gegen einen verwässerten Qualitätsbegriff im Journalismus. Es reiche nicht, Qualität dann als erreicht zu sehen, wenn der Journalist die Bedürfnisse des anvisierten Publikums befriedige, sagte Hagemann: "Sperrt man die Ethik aus, kommt sie unter Umständen durch die Hintertüre wieder rein."

Hagemann forderte, die Weltwoche nicht ausklammernd, mehr Selbstkritik auf den Reaktionen. Im Fall der EU-Abstimmung, so der Verleger, hätten es die Medein unterlassen, die "ethisch gebotene Diskussion über handfeste Vor- und Nachteile eines allfälligen Beitritts" zu führen. "Die Schweizer Medien betreiben auf diese Weise sehr effektiv die Geschäfte Christoph Blocher", führte Hagemann weiter aus. Man hätte von den Journalisten erwarten dürfen, "die eigene Rolle im Prozess der zunehmenden Entfernung der Schweiz von der EU kritisch" zu hinterfragen.


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