Der Ringier-Verlag befürchte wegen des Engagements des deutschen Altkanzlers Gerhard Schröder einen Reputationsschaden. Dies schreibt die Schweiz am Wochenende in ihrer aktuellen Ausgabe. Wer dies genau äusserte, wird aber offengelassen. Schröder berät den Ringier-Verlag seit seiner Abwahl als deutscher Regierungschef vor bald 20 Jahren und wirkte unter anderem als Türöffner bei ausländischen Politikern und Wirtschaftsgrössen.
Wegen seiner Nähe zum russischen Präsidenten Putin und seinen Mandaten bei russischen Energiekonzernen wurde Schröder in den letzten Tagen vor dem Hintergrund der russischen Invasion in der Ukraine stark kritisiert. Für das Schweizer Medienhaus Ringier stelle sich nun die Frage: «Soll das Beratermandat des Kreml-Lobbyisten weitergeführt werden?», so die Schweiz am Wochenende.
Bei Ringier hoffe man, dass Schröder von sich aus das Mandat bald abgäbe. Doch selber die Reissleine ziehen wolle man momentan nicht, schreibt die Zeitung. Gegenüber der Schweiz am Wochenende betonte Ringier-Sprecherin Johanna Walser, dass Schröder das Ringier-Beratungsmandat völlig unabhängig von seinen weiteren Mandaten wahrnehme. «Aktuell gibt es kein Beratungsthema, bei dem Gerhard Schröder für die Ringier-Gruppe aktiv ist. Schröder ist und war nie Mitglied in einem operativ tätigen Ringier-Gremium,» so Johanna Walser. (ma)
Kommentare
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Ursula Kohlbacher, 27.02.2022 16:43 Uhr
Es ist höchste Zeit, dass sich Ringier von Putin-Freund distanziert und ihm sein Büro entzieht. Schröder sollte eine Persona non grata in der Schweiz sein. Ursula Kohlbacher -
Victor Brunner, 27.02.2022 08:56 Uhr
Ringier fürchtet um seine Reputation? Die ist doch seit der "Befehlsabgabe" von Walder weg, also warum mit Schröder weg?