09.05.2025

Tele D

«Wir machen ein Maximum an Programm»

Der Thurgauer Lehrer Peter Schuppli gründete 1985 in Diessenhofen Tele D, den ältesten Schweizer Privatfernsehsender. Dieser feiert dieses Wochenende sein 40-jähriges Jubiläum. Doch warum kommen alle Bundesräte nach Diessenhofen?
Tele D: «Wir machen ein Maximum an Programm»
Peter Schuppli ist bei Tele D Regisseur, Sendeleiter, Stiftungsrat und Gründer. (Bild: zVg)

Herr Schuppli, herzliche Gratulation. Tele D, früher Lokalfernsehen Diessenhofen, feiert nun als ältester, noch existierender Schweizer Privat-TV-Sender sein 40-jähriges Jubiläum. Was ist eigentlich das Erfolgsgeheimnis des Senders?
Für uns arbeiten Männer und Frauen aus unterschiedlichen Berufen mit unterschiedlichen Interessen. Diese Vielfalt macht den Erfolg unseres Senders aus.

Wie begehen Sie dieses tolle Jubiläum?
Wir feiern ein grosses Fest mit allen unseren ehemaligen und jetzt aktiven Mitarbeitenden aus der ganzen Schweiz. Hinzu kommen auch prominente Persönlichkeiten, die wir interviewt haben. Wir freuen uns über Bundesrat Rösti, der sich zur Medienpolitik und zu Journalismus äussert.

«Tatsächlich haben wir laufend Bundesräte im Programm»

Mögen Sie sich noch an die allererste Sendung erinnern?
Ja, sicher. Wir berichteten über die lokale Fasnacht.

Tele D hat sich einen Namen gemacht, dass alle frischgekürten Bundesrätinnen und Bundesräte zuerst bei Ihnen in Diessenhofen die Aufwartung gemacht haben. Inwiefern ist dies Legende oder Realität?
Tatsächlich haben wir laufend Bundesräte im Programm. Wir wissen also, was Service public bedeutet. Unsere Interviewer kennen ihre Verantwortung und bereiten sich minutiös auf die Gespräche vor. Wir weichen auch schwierigen Themen nicht aus und lassen die Bundesräte ausreden. Deshalb kommen sie gerne nach Diessenhofen.

Was war genau der Durchbruch in der nationalen Wahrnehmung?
Der Sender wird tatsächlich immer mehr national wahrgenommen. Darüber staunen wir und freuen uns natürlich. Unsere Moderatorinnen und Moderatoren berichten von Reaktionen aus der ganzen Schweiz. Es ist uns gelungen, ein Programm zu entwickeln, das offensichtlich eine breite Bevölkerung anspricht. Es gibt einen Lehrsatz, dem wir nachleben: Was unsere Moderatoren interessiert, interessiert das Land. Und meist haben die Moderatoren recht.

Sie sind der Kopf und Inspirator des Senders. Wollten Sie – Hand aufs Herz – nie aufgeben?
Solange meine Kollegen und Kolleginnen mich bitten weiterzumachen und die Erfolgswelle anhält, engagiere ich mich gerne: Wir haben es gut zusammen! Es macht Spass, Sendungen zu produzieren, die im ganzen Land gesehen und diskutiert werden.

Wie finanziert sich Tele D, bekommen Sie staatliche Unterstützung?
Mit einem Minimum an Geld machen wir ein Maximum an Programm. Mit unserem Jahresbudget würde SRF gerade fünf Minuten senden können.

Haben Sie sich einmal für Subventionen beworben?
Ja, wir sind aber nicht berücksichtigt worden.

Ihre rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten alle ehrenamtlich. Finden Sie aufgrund dieser Vorgabe überhaupt genügend Nachwuchsleute?
Das ist nicht immer einfach, aber wir finden sie: Der Team-Spirit von Tele D reizt sie und die Lust am Fernsehmachen. Hinzu kommen die direkten unkomplizierten Begegnungen mit Politikern, führenden Wirtschaftsleuten und prominenten Journalisten.

Wenn Sie zum Jubiläum einen Wunsch offen hätten, was wäre dieser?
Ich wünschte mir mehr Moderatorinnen.


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