121 Mitarbeitende hatten den Protestbrief unterschrieben, der am Mittwoch der Tagi-Chefredaktion und dem Tamedia-Verwaltungsratspräsidenten zugestellt wurde (persoenlich.com berichtete). Auf diesen unmissverständlich formulierten Widerstand reagierte Chefredaktor Res Strehle mit Verständnis. "Wir nehmen dieses Schreiben ernst und werden uns eingehend mit den darin vertretenen Anliegen auseinandersetzen", antwortete er am Donnerstag auf eine Anfrage von persoenlich.com. Man habe immer gesagt, dass die Konvergenz zwischen Print und Online ein schwieriger und langwieriger Prozess sei.
"Zwanzig Prozent fehlen noch"
In Bezug auf das weitere Vorgehen gibt er sich zuversichtlich. "Insgesamt sind wir überzeugt, dass wir gut unterwegs sind, rund achtzig Prozent der Strecke sind zurückgelegt, zwanzig fehlen noch". Dass nun beim Tagi durchgehend Krisenstimmung herrscht, ist offenbar nicht der Fall. "Im Redaktionsalltag ist die Stimmung nicht so schlecht, aber klar: Wir haben ein paar ungelöste Probleme", so Strehle.
Wie Strehle gegenüber der sda sagte, will die Chefredaktion nun schauen, wie die Stellen mit hoher Belastung entlastet werden können. Dafür wurden zwei Arbeitsgruppen eingesetzt. Sein Ziel: Die zusammengelegte Redaktion soll bis im Frühling 2014 gut aufgestellt sein. Dann will Tamedia auf den Newsportalen "Tages-Anzeiger" und "Der Bund" ein Bezahlmodell einführen. (eh/sda)