Wird die «Schweiz am Sonntag» bald eingestellt?

AZ Medien - Laut einem Bericht der «NZZ am Sonntag» diskutiert der Verwaltungsrat des Aargauer Medienunternehmens Anfang Dezember über die Zukunft seines Sonntagsblattes. Chefredaktor Patrik Müller dementiert die mögliche Einstellung.

von Michèle Widmer

Anfang Dezember will das Aargauer Medienunternehmen darüber entscheiden, ob es seine Sonntagszeitung vom Markt nimmt. Dies berichtet die «NZZ am Sonntag» in der aktuellen Ausgabe unter Berufung auf zwei ranghohe Mitarbeiter der AZ Medien. Man erhoffe sich dadurch «eine Millionensumme einzusparen». Wie viele Mitarbeiter davon betroffen wären, ist noch unbekannt.

«Die Entscheidung ist noch nicht gefallen», sagt AZ-Medien-Verleger Peter Wanner gegenüber der NZZaS. Es gebe verschiedene Varianten, die jetzt ausgearbeitet und dem Verwaltungsrat unterbreitet werden müssten.

«Die NZZaS scheint sehr unvollständig informiert», schreibt Chefredaktor Patrik Müller persoenlich.com am Sonntag. Man diskutiere verschiedene Varianten zur Entwicklung von az und SaS vor dem Hintergrund des digitalen Wandels. Es geht dabei nicht um eine Einstellung der «Schweiz am Sonntag».

Eine Print-Ausgabe einsparen

Vor knapp zwei Wochen wurde die Redaktion im wöchentlichen Info-Mail über Überlegungen in diese Richtung informiert. «Es werden diverse Ideen und Modelle geprüft, darunter auch die Erweiterung der «Schweiz am Sonntag» zu einer Zeitung für das gesamte Wochenende, die am Samstag gedruckt erscheint und am Sonntag digital aktualisiert wird», schrieb Müller darin.

In diesen Tagen feierten die AZ Medien ihr 20-jähriges Bestehen. In einem Beitrag dazu sagte Peter Wanner: «Die AZ-Medien überlegen sich ernsthaft, an einem Tag nicht mehr als Print-Ausgabe zu erscheinen, dafür digital. Denn das Teure an der Herausgabe einer Zeitung ist nicht die Redaktion, sondern der Druck, das Papier und der Vertrieb.»

Vor einigen Wochen erklärte Wanner in einem Interview mit persoenlich.com, er denke darüber nach, auf die Montagsausgabe der «Aargauer Zeitung» zu verzichten, weil das Inserateaufkommen an diesem Tag sehr gering sei. Wie die NZZaS nun schreibt, sei aus dem Unternehmen zu hören, dass dieses Vorhaben aber kaum umgesetzt werde.