05.11.2013

Tamedia

Die SonntagsZeitung formiert sich neu

Ein frisches Layout, Themenschwerpunkte und einen eigenen Gesellschaftsbund: Bei der "SonntagsZeitung" scheint kein Stein auf dem anderen zu bleiben. Um all diese Vorhaben umzusetzen, hat der designierte Chefredaktor Arthur Rutishauser neue Nachrichten- und Wirtschaftschefs ernannt und Politik-Journalist Andreas Kunz sowie die Tagi-Kulturjournalistin Bettina Weber an Bord geholt. Zudem nähert sich die SoZ redaktionell immer mehr dem "Tages-Anzeiger" an.
Tamedia: Die SonntagsZeitung formiert sich neu

Das Gerücht flüsterte man sich in der Branche schon länger immer wieder zu, am Dienstagvormittag vermeldete Tamedia offiziell: Andreas Kunz, zuletzt beim "Blick" als stellvertretender Politikchef tätig, wird per 1. Dezember neuer stellvertretender Chefredaktor der "SonntagsZeitung" (persoenlich.com berichtete). Seine beiden Vorgänger werden andere Positionen antreten: Simon Bärtschi, bisher stellvertretender Chefredaktor, wird für die erweiterte Chefredaktion die Leitung der Stabsstelle Redaktionsmanagement übernehmen und Dominic Geisseler, seit 2010 stellvertretender Chefredaktor, übernimmt die Verantwortung für redaktionelle Beilagen.

Neue Nachrichten- und Wirtschaftschefs
Wie persoenlich.com erfahren hat, kommt es aber auch in den Ressorts zu bedeutsamen Veränderungen: Nadja Pastega wird neue Nachrichtenchefin. Pastega, bis anhin für den zweiten Bund zuständig, wird neu zusätzlich auch den ersten Bund verantworten, wie der neue Chefredaktor Arthur Rutishauser auf Anfrage von persoenlich.com erklärt. Das Wirtschafts-Ressort erhält vorübergehend eine neue Leitung: Victor Weber wird interimistischer Wirtschaftschef, während die bisherige Chefin Alice Chalupny als Wirtschaftsredaktorin weiterhin für die SoZ tätig sein wird.

Stelle der Trend-Chefin ändert sich
Die Ressortleitung des neu vorgesehenen Gesellschaftsbundes übernimmt Bettina Weber, die zuletzt über vier Jahre als Redaktorin Kultur & Gesellschaft des "Tages-Anzeigers" tätig war. Die 39-Jährige startete ihre Karriere im Jahr 2000 als Mode- und Reportagenjournalistin bei "Bolero", bevor sie im 2005 als Redaktorin Trend zur "SonntagsZeitung" stiess. Vor ihrem Engagement beim "Tages-Anzeiger" hatte Weber während eines Jahres bei der "Weltwoche" die Ressortleitung Gesellschaft inne. Laut Rutishauser bleibt unklar, welche Funktion die bisherige Trend-Ressortchefin Silvia Aeschbach einnehmen wird, denn das Profil ihrer Stelle ändert sich durch die Einführung des von Weber geleiteten Gesellschaftsbundes. Aeschbach bleibt Chefredaktorin der Beilage "Encore!".

Umgestaltung im Layout und Themenschwerpunkte
Wie Tamedia in der Mitteilung vom Dienstag zudem schreibt, wird die SoZ ab Frühling 2014 mit einer erneuerten Gestaltung und Blattarchitektur mit neu sechs Zeitungsbünden erscheinen. Die bisherigen Themen werden beibehalten, gleichzeitig wird die Redaktion jedoch vermehrt thematische Schwerpunkte setzen und die Leserführung mit neuen Themenbünden vereinfachen.

Redaktionelle Zusammenarbeit mit dem Tagi
Die Zusammenarbeit mit dem "Tages-Anzeiger", mit dem sich die SoZ bereits seit ihrer Lancierung 1987 das gemeinsame Sport-Ressort teilt, wird weiter ausgebaut. So wird ein neues Kompetenz-Zentrum für Datenjournalismus bei der "SonntagsZeitung" geprüft, das auch den "Tages-Anzeiger" mit aktuellen Infografiken beliefern könnte.

Politik und Wirtschaft bleiben eigenständig
Ein verstärkter Austausch zwischen den beiden, weiterhin eigenständigen Redaktionen soll auch bei Gesellschaft und Lifestyle, Wissen und Kultur geprüft werden, so Tamedia in der Mitteilung. Die redaktionelle Zusammenarbeit soll sich jedoch auf die "hinteren Bünde beschränken", wie Arthur Rutishauser gegenüber persoenlich.com erklärt. Insbesondere die Ressorts Politik und Wirtschaft würden auch langfristig gesehen eigenständig arbeiten. "Die SoZ wird sicher keine siebte Tagi-Ausgabe", versichert er.

Arthur Rutishauser übernimmt ab Dezember
Anfang Oktober wurde bekannt, dass Arthur Rutishauser als Nachfolger von Martin Spieler Chefredaktor der "SonntagsZeitung" werden wird. Auf Rutishauser, der noch bis Ende November beim "Tages-Anzeiger" arbeitet, wartet keine leichte Aufgabe: Trotz weniger Geld soll die SoZ wieder an Strahlkraft zulegen. Im Interview mit persoenlich.com sprach er davon, dass er neues Personal für die Politik- und Wirtschaftsberichterstattung dazu holen will.

Hinsichtlich Personalentscheidungen sagte er vor Monatsfrist: "Wenn ein neuer Chef kommt, gibt es noch eine grössere Fluktuation als vorher, weil ein Wechsel in der Chefredaktion immer auch ein Anlass ist, sich selbst die Frage nach dem nächsten beruflichen Schritt zu stellen. Das gibt uns einen gewissen Spielraum." Er beabsichtige nicht nur, Externe dazuzuholen. "Ich will vor allem dafür sorgen, dass sich die heutigen Redaktoren frei machen können für wirklich journalistische Aufgaben".

Text: Edith Hollenstein, Bild: Keystone

 

 

 



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