10.01.2015

Angriff auf Charlie Hebdo

Karikaturen erscheinen nicht in "Jyllands-Posten"

Dänische Zeitung, die Mohammed-Karikaturen veröffentlichte, hat Angst.

Die für ihre Mohammed-Karikaturen bekannt gewordene dänische Zeitung "Jyllands-Posten" druckt mit Hinweis auf Sicherheitsbedenken keine "Charlie Hebdo"-Zeichnungen. "Seit neun Jahren leben wir mit der Angst vor einem Terror-Angriff", heisst es am Freitag im Leitartikel des Blattes.

Aus diesem Grund werde man im Gegensatz zu anderen Blättern keine eigenen Karikaturen oder solche der französischen Satirezeitung nachdrucken. "Das zeigt, dass Gewalt wirkt", räumte die Redaktion ein. "Wir sind uns auch bewusst, dass wir uns damit der Gewalt und Einschüchterung beugen." Die Sicherheit der Mitarbeiter habe jedoch Vorrang.

Bei dem Angriff mutmasslicher Islamisten auf die Redaktion von "Charlie Hebdo" waren am Mittwoch zwölf Menschen getötet worden. Seitdem haben zahlreiche
europäische Zeitungen durch den Nachdruck von Karikaturen der Satirezeitung ihre Solidarität bekundet.

In Dänemark ist "Jyllands-Posten" das einzige grössere Blatt, das darauf verzichtet. Die Zeitung hatte 2005 Karikaturen veröffentlicht, die sich mit dem muslimischen Propheten Mohammed beschäftigten. Dies löste Unruhen in der islamischen Welt aus, bei denen mindestens 50 Menschen ums Leben kamen. (sda)



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