03.05.2015

Universität Zürich

Medien-Professur bleibt unbesetzt

Die Suche nach einem Nachfolger für Heinz Bonfadelli geht in eine weitere Runde.

Die Universität Zürich kann den Lehrstuhl am Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaften kommendes Semester nicht besetzen, berichtet die "Schweiz am Sonntag".

Heinz Bonfadelli seine Pensionierung eigens um ein Jahr verschoben. "Eine nahtlose Wiederbesetzung der Stelle wird inzwischen nicht mehr möglich sein", sagt Andreas Jucker, Dekan der Philosophischen Fakultät, auf Anfrage. Über die Gründe könne er wegen des laufenden Verfahrens nicht sprechen.

Selten war es für die Universität Zürich schwieriger, einen Lehrstuhl neu zu vergeben. Das erste Berufungsverfahren musste die Hochschule Anfang 2013 abbrechen. Die Empörung war gross, als der "Tages-Anzeiger" publik machte, dass nur deutsche Kandidaten in die engere Auswahl kamen, die teilweise kaum mit der Schweizer Medienlandschaft vertraut waren.

Es folgte ein medialer Aufschrei. Deutsche Professoren würden die Universität überrennen, hiess es. Selbst der deutsche Hochschulverband schaltete sich ein und warnte Wissenschafter vor Reaktionen der Schweizer. Mitglieder der Berufungskommission wurden beleidigt und sogar bedroht.

Der Aufruhr machte ein geordnetes Verfahren unmöglich. Daraufhin verlängerte Bonfadelli sein Engagement trotz Pensionsalter bis Ende dieses Semesters. Im Herbst stellte das Institut erneut vier Kandidaten vor, darunter auch zwei Schweizer. Eigentlich hätte spätestens im August einer der Bewerber die Stelle antreten sollen. Daraus wird nun nichts. (pd)



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