13.06.2000

SCHMIDLI ROBERT, PubliDirect-Chef/November 1999

Mit Telefonbüchern erwirtschaftet die PubliGroupe 100 Millionen Franken Umsatz und eine satte Umsatzrendite von rund 20 Prozent. Mit der Swisscom als Partner will PubliDirect-Chef Robert Schmidli jetzt in den Online-Bereich vordringen und ins Ausland expandieren. Doch dies gestaltet sich schwieriger als erwartet. Interview: Oliver Prange

Die PubliGroupe und die Swisscom arbeiten seit einem Jahr als Partner zusammen, indem sie eine Kreuzbeteiligung an ihren Tochterfirmen halten, der PubliDirect und Swisscom Directories. Wie kam es zu diesem Joint-venture?

"Wir haben langjährige Beziehungen. 1994, als die LTV noch zu Bertelsmann gehörte, suchte die Swisscom einen Partner für den Verkauf von Telefonbuchwerbung. Die Swisscom darf Werbung gesetzlich erst seit 1995 aufnehmen. Bei dem Pitch bewarben sich unter vielen Bewerbern die Basler Mediengruppe zusammen mit Mosse Adress AG und Publicitas und wir durch ein Joint-venture mit Ringier (LTV und Ringier Media AG). Die Swisscom gab uns den Zuschlag. Dann, per 1. Dezember 1996, übernahm die PubliGroupe die LTV. Heute sieht die Situation so aus, dass wir komplementäre Stärken haben. Swisscom Directories im Datenmanagement, PubliDirect in der Vermarktung. Wir betreiben in der Schweiz einen Aussendienst von 280 Mitarbeitern, die 450000 Besuche im Jahr abstatten.”

Wie definieren Sie den Geschäftsbereich PubliDirect?

"Mein Bereich umfasst ein Volumen von 100 Millionen Franken. Wenn man PubliDirect und Swisscom Directories zusammennimmt, umfasst das Geschäft einen Umsatz von 200 Millionen Franken. PubliDirect verlegt in der Schweiz auf lokaler Ebene rund hundert Telefon- und Branchenbücher, auf regionaler Ebene die Gelben Seiten und ist verantwortlich für die Akquisition der Werbung in den 25 Swisscom-Directories-Verzeichnissen. Im Osten von Frankreich gibt sie durch die Firma Amitel 18 lokale Telefonbücher heraus. Die Schwestergesellschaft Swisscom Directories ist Verlegerin der Telefonbücher und stellt elektronische Verzeichnisse wie ETV, CD-ROM- und Internet-Directories bereit.”

Sie haben heute mit der Swisscom quasi eine Monopolstellung im Gebiet der Adressen und Telefonnummern.

"Ich würde dies nicht als Monopolstellung bezeichnen, denn jedermann hat Zugang zu den Adressen der Swisscom Directories und kann sie kaufen. Im nächsten Jahr kommen auch die Informationen von Diax und Orange hinzu, während noch Verhandlungen mit den anderen Telekommunikationsfirmen stattfinden.”



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