01.03.2017

Betty Bossi

Ausgekochte Aktion gegen die Migros

Mit einem Inserat geht die Kochzeitschrift auf Abonnenten-Fang. Im Visier sind ehemalige Leser der Zeitschrift «Saisonküche».
von Christian Beck

BettyBossi

Betty Bossi nutzt den Umstand, dass die «Saisonküche» eingestellt wird. «Die Saisonküche hat ausgekocht. Wir kochen weiter», heisst es in einem Inserat von Betty Bossi. Das zur Coop-Gruppe gehörende Unternehmen will somit Leser zu sich holen. Das Sujet, welches für die «Betty Bossi Zeitung» wirbt, wird seit dem 10. Februar auf Google Ads geschaltet – bis auf Weiteres. Zudem erschien in der «Schweizer Illustrierten» ein ganzseitiges Inserat, wie Kommunikationsleiterin Ruth Bannwart auf Anfrage sagt.

Die «Saisonküche» ist bald Geschichte. Im Zuge eines Rebrandings erscheint die zur Migros gehörende Kochzeitschrift am 31. März zum letzten Mal. Sie wird per 2. Mai mit dem neuem Magazin «Migusto» aus dem gleichnamigen neuen Kochclub ersetzt (persoenlich.com berichtete). Fast zeitgleich lancierte Coop die Plattform «Fooby». «Wir haben uns bewusst dafür entschieden, mit ‹Fooby› eine eigenständige Marke für unsere Foodplattform zu etablieren. Wir greifen jedoch umfangreich auf die Dienstleistungen von Betty Bossi zurück und arbeiten sehr eng mit dem Unternehmen zusammen, dies jedoch in einem Dienstleistungsverhältnis», sagte Coop-Marketingchef Thomas Schwetje in einem persoenlich.com-Interview.

Warum aber lockt Coop die Leser Richtung Betty Bossi statt zu «Fooby»? Die neue Kochzeitschrift «Fooby» erscheint laut Coop erstmals «im Frühling». Das Heft ist gratis. Das Jahresabo der «Betty Bossi Zeitung» hingegen kostet knapp 26 Franken.

Dass die Migros mit «Migusto» die «Saisonküche» ersetzt, wird im Inserat unter dem Deckel gehalten. Ziemlich ausgekocht von Betty Bossi.

 



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