10.06.2022

ADC Switzerland

«Das Konzept ist dieses Jahr anders»

Vom 15. bis 18. Juni finden in der Villa Doldertal in Zürich die Creative Days 2022 statt. Nach der Coronakrise lautet das Motto: «Straight out of Homeoffice». Es sollen vier ziemlich bunte Tage werden, sagt Raul Serrat, ADC-Member und Mitglied des Organisationskomitees.
ADC Switzerland: «Das Konzept ist dieses Jahr anders»
«Es soll an den vier Tagen ein Kommen und Gehen sein», sagt Raul Serrat, ADC-Member und Mitglied des Organisationskomitees Creative Days 2022. (Bild: zVg)

Herr Serrat, wann sind Sie besonders kreativ?
Unter Druck und am frühen Morgen. Die Kombination von beiden würde ich als meinen effizientesten Moment bezeichnen. Aber auch spät in der Nacht, wenn man mit Freunden oder der Familie zusammensitzt und über Möglichkeiten im Leben philosophiert, dann sprudle ich oft auch. Diese Ideen bleiben doch parkiert, da sie nicht viel mit der Kommunikationsbranche zu tun haben.

Kreativ wird es auch während der ADC Creative Days vom 15. bis 18. Juni (persoenlich.com berichtete). Dort wird auch die Silber- und Gold-Jurierung stattfinden. Was für einen Jahrgang erwarten Sie?
Meistens übertreffen die Jurierungen meine Erwartungen, so wird es sicher auch dieses Jahr sein. Gefühlsmässig glaube ich, dass es dieses Jahr ein wenig frischer und überraschender sein wird. Die Pandemie hatte letztes Jahr schon irgendwie allem den Stempel aufgedrückt.

«Schon die Location mit ihrer Patina verspricht sehr viel»

Die Villa Doldertal über Zürich ist aber nicht nur Homebase für die Jury. Im Vorgespräch sagten Sie mir, dass es ziemlich bunt werden soll …
Darauf können Sie wetten. Schon die Location mit ihrer Patina verspricht sehr viel. Wir haben uns im Organisationskomitee oft lange und völlig unbeschwert ausgetauscht und nach Ideen gesucht. Die Positionierung des ADC – «Zeigen wie's geht» – haben wir sehr ernst genommen. Ich hoffe, dass man dies an den vier Tagen sieht, spürt und so auch erlebt.

Was wird da alles geboten?
Spannende Talks zu Themen, die wir zwar kennen, aber – das behaupte ich einfach – noch nicht vollständig verstehen. Accenture, mit ihrem Know-how, wird uns zeigen, wie Technologie in Kombination mit Kreativität uns alle verändert. Das Motto der Creative Days 2022 ist «Straight out of Homeoffice», und wir haben mit interessanten Menschen gesprochen, die die Pandemie aus künstlerischer und psychologischer Sicht näher betrachtet haben – dazu wird es sicher spannende Talks geben. Obendrauf gibt es noch die Möglichkeit, an Workshops und an einer Masterclass teilzunehmen. Anders als in der Vergangenheit werden auch der Young ADC, die Account Planning Group Switzerland (APGS) und die Swissfilm Association vor Ort sein und ihren Teil dazu beitragen, dass die Creative Days 2022 unvergesslich sein werden.

Sie erwähnen Talks. Auf welchen freuen Sie sich besonders?
Schwierig zu sagen, sie sind so unterschiedlich. Doch aus künstlerischer Sicht freue ich mich auf den Galeristen und Kurator Hans Ulrich Obrist. An dem Dinner-Talk wird er uns sicher überraschen. Ich finde es sehr toll, dass er sich die Zeit nimmt und extra von der Art Basel zu uns kommt.

Auch Workshops soll es geben. Was soll dort erschaffen werden?
Es geht um die Zukunft. Im Workshop #iamremarkable dreht sich alles um die Frage, wie man sich mit der eigenen Bescheidenheit nicht selbst im Weg steht und die eigenen Erfolge richtig geniesst. An einem anderen Workshop geht es um Führung und wie man Menschen mit Kopf und Herz zu Höchstleistungen leitet. Zudem findet, in Zusammenarbeit mit Hyper Island und der APGS Schweiz, eine zweitägige Masterclass statt. Der Titel «Future Back – Wie Zukunftsdenken deine Strategie bereichern kann» verspricht einiges an Wissen.

«Die klassische ADC Gala gibt es dieses Jahr nicht»

Und der Höhepunkt ist dann am Samstag bei der Award-Show der ADC Awards?
Genau, die klassische ADC Gala gibt es dieses Jahr nämlich nicht. Die Award Ceremony am Samstag zeichnet den krönenden Abschluss der Creative Days 2022. Der eigentliche Höhepunkt sind jedoch die vier Tage an sich: vier Tage, an denen wir zusammen mit unseren Partnern, Freunden und Members Kreativität zelebrieren. Wir freuen uns auf euch in der Villa Doldertal.

Wenn ich das Programm betrachte, sehe ich sehr viele Events. Haben Sie selber noch den Überblick?
Ja, klar. Zusammengefasst würde ich es als eine kreative Ordnung bezeichnen. Doch will gesagt sein, dass ein kreatives Festival sich die Freiheit nimmt, sich den Umständen und den Gästen anzupassen. Das Momentum nutzen, führt oft zu den besten Festlichkeiten.

Und all das gibt es mit einem einzigen Festivalpass?
So ist es. Ein Wochenpass, mit dem man alle Talks, Workshops und Afterwork-Get-togethers mitnehmen kann. Einzige Ausnahme bildet die APGS Masterclass, die zwar etwas mehr kostet, dafür den Creative-Days-Wochenpass inklusive hat.

Gibt es nebst diesem Wochenpass auch die Möglichkeit, einzelne Events zu besuchen?
Nein, das Konzept ist dieses Jahr anders. Es soll an den vier Tagen ein Kommen und Gehen sein. Über den ganzen Tag verteilt kann jede und jeder etwas erleben. Oder einfach nur kommen, trinken und sich mit Leuten austauschen. Auch dies eine Form, um die eigene Kreativität zu fördern.

Was macht die diesjährige Ausgabe der ADC Creative Days besser als die vorangegangen?
Besser ist der falsche Ansatz. Anders gefällt mir besser.

«Kreativität ist immer und bei allen da»

Zum Schluss: In welchen Situationen sind Sie besonders unkreativ?
Ich mache keine Kunst für mich alleine, sondern arbeite kommerziell. Da gibt es genug Situationen, wo es um Fakten und Zahlen geht und ich somit sehr rational denken und auch handeln muss. Ich würde dies als meine unkreativsten Situationen betiteln.

Und wie lautet Ihr Rezept, um die Kreativität zurückzuerlangen?
Ich glaube nicht, dass Kreativität verloren geht. Sie ist immer und bei allen da. Zulassen und ihr den Raum geben ist die Herausforderung. Neugierig durch den Tag gehen, sich mit Menschen unterhalten und sich immer wieder sagen: Nichts muss, alles kann.


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