20.05.2017

Werber des Jahres 2017

«Ganz viele Kräfte haben mir geholfen»

Dennis Lück, Chief Creative Officer und Partner Jung von Matt/Limmat, hat sich gegen seine Konkurrenz durchgesetzt: Er durfte am Donnerstagabend in Zürich den sogenannten «Egon» entgegennehmen. Im persoenlich.com-Interview sagt der 39-Jährige, wie er Wahlstimmen sammelte und wo er die besten Ideen hat.
Werber des Jahres 2017: «Ganz viele Kräfte haben mir geholfen»
Dennis Lück, «Werber des Jahres 2017», ist ein Frühaufsteher: «Ich arbeite zu skurrilen Zeiten». (Bild: Adrian Bitzi)
von Christian Beck

Herr Lück, herzliche Gratulation. Sie sind nun «Werber des Jahres 2017» (persoenlich.com berichtete). Was bedeutet dieser Titel?
Das bedeutet, dass ich ganz vielen Leuten Danke sagen muss, die mir dazu geholfen haben, dass ich den Titel überhaupt erhalten habe. «Werber des Jahres» ist nicht ein Titel für eine Person, sondern für die Person mit den Leuten dahinter. Danke sagen möchte ich den zwei Crews, die mir geholfen haben: Zum einen meine alte Crew von FCB, zum andern meine neue Crew von Jung von Matt. Und zum Dritten: Meine familiäre Crew. Meine Frau und meine drei Kinder helfen mir sehr, dass ich meinen Beruf mit der Leidenschaft so ausführen kann.

Die vier Nominierten mussten ja Eigenwerbung betreiben und Leute zum Abstimmen mobilisieren. Wie erlebten Sie die Unterstützung?
Es gab bei mir ganz viele Lager, die ordentlich mitgekämpft haben. Ich hatte tatsächlich Wahlkampf-Helfer – bis ins Bundesministerium. Da wurde wirklich alles mobilisiert, was mobilisiert werden konnte. Es gab Wahlpartys, eine Wahlkampf-Pizza und, und, und… Da waren ganz viele Kräfte, die mir geholfen haben.

Eigenwerbung war also ein Muss, um die Auszeichnung «Werber des Jahres» überhaupt zu gewinnen…
…unter anderem. Ich hoffe natürlich, dass ich sonst auch noch ein paar organische Stimmen erhalten habe (lacht). Ich hoffe schon, dass mir durch die Arbeiten, die ich vorzeigen konnte, ein Grossteil der Stimmen entgegengekommen sind.

Auf welche Arbeit sind Sie besonders stolz?
Ich bin auf zwei Arbeiten besonders stolz: Das ist natürlich das «Bandenbingo» und zum anderen «Search Racism, Find Truth». Ich glaube, das sind die zwei Arbeiten, die wirklich alle Awards dominiert haben aus Schweizer Perspektive. Und diese Arbeiten sind wahrscheinlich nun positiv mit dran schuld, dass ich jetzt hier so stehe mit dem Bier in der Hand.

Für welches Produkt würden Sie gerne einmal noch werben?
Auto. Ich brauche ein Auto im Portfolio. Das muss schnell wieder her.

Und welche Marke steht da oben auf der Wunschliste?
Wenn ich einen ganz grossen Wunschzettel schreiben darf, dann ist das eine Automarke, die aus Bayern kommt (lacht). Ich kann sogar einen Hinweis geben: Ich fahre einen BMW 440i Grand Coupé. Das sagt ja schon sehr viel darüber aus, welche Marke ich mir da wünschen würde.

Inwiefern trägt der Titel «Werber des Jahres» dazu bei, dass nun möglicherweise BMW auf Sie zukommt – oder auch andere Neukunden?
Ich glaube, dass es ein kleiner Faktor sein könnte. Ich will den aber überhaupt nicht überbewerten. Letztendlich zählt nicht die einzelne Person, sondern die ganze Agentur dahinter. Es zählen die einzelnen Disziplinen und wie gut wir aufgestellt sein können für einen Kunden. Natürlich hoffe ich, dass es hilft, aber ich würde mich nie darauf verlassen. Ich will weiterhin mit guten Arbeiten belegen, dass der Titel auch verdient ist.

Wo haben Sie eigentlich jeweils die besten Ideen?
Ich habe einen Zeitraum, den ich für mich nutze. Da gibt es kein Telefon, kein E-Mail, nix. Es ist ein bisschen wie Isolationshaft. Und das ist morgens um 5 Uhr zu Hause mit einem guten Kaffee an meinem Lieblingstisch.

Sie sind ja ein Frühaufsteher. Sind sie auch ein Früh-zu-Bettgeher?
(lacht) Ne, das ist das Problem an der ganzen Geschichte. Ich stehe früh auf, das hat familiäre Gründe. Ich möchte für meine Familie da sein, deshalb arbeite ich zu skurrilen Zeiten. Also: Ich arbeite von 5 bis 7 Uhr, von 7 bis 8 Uhr sind die Kinder dran, von 8 bis etwa 19 Uhr bin ich in der Agentur, dann sind wieder die Kinder dran, bis sie im Bett liegen. Und wenns dann noch nötig ist, kommt nochmals die Agentur dran.

Und wann kommt der Schlaf dran?
So ab Mitternacht, in der Regel.

Wenn Sie eine Kampagne über sich selber lancieren müssten, welches wäre die Kernbotschaft?
Es muss Spass machen. Das ist das, was die Branche und unsere Mentalität als Kreative und Kommunikatoren auszeichnen sollte. Letzten Endes: Wir arbeiten alle. Und Arbeit muss Spass machen.

 



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