12.06.2016

Swissness-Gesetz

Jetzt fallen die ersten Kreuze bei Rivella und Co.

Ab 2017 dürfen sich nur Produkte mit einem Schweizer Kreuz schmücken, die zu 80 Prozent aus Schweizer Rohstoffen bestehen.
Swissness-Gesetz: Jetzt fallen die ersten Kreuze bei Rivella und Co.

Das Swissness-Gesetz, das Anfang 2017 in Kraft tritt, hat erste Konsequenzen für Nahrungsmittelkonzerne wie Nestlé und Rivella, wie die «Schweiz am Sonntag» berichtet. Nach jahrelangem politischem Hin und Her gibt es nun kein Zurück mehr: Am 1. Januar 2017 tritt das Swissness-Gesetzt in Kraft. Es soll sicherstellen, dass Produkte nicht zu Unrecht mit dem Schweizer Kreuz beworben werden. Vereinfacht gesagt: Nur was mindestens 80 Prozent Schweizer Rohstoffe enthält, soll das Kreuz tragen dürfen.

Im Vorfeld hatten mehrere Markenhersteller, von Toblerone (Mondelez) bis Knorr (Unilever) gewarnt, das Gesetz sei kontraproduktiv und man werde in Zukunft auf das Schweizer Kreuz verzichten müssen, obwohl man hierzulande produziere. Nun zeigen Recherchen der «Schweiz am Sonntag»: Das waren keine leeren Drohungen. Konsequenzen hat das Mammut-Gesetz beispielsweise für die Aargauer Getränkefirma Rivella: «Wir werden das Schweizer Kreuz auf den Etiketten unserer Michel-Fruchtsäfte zurückstufen müssen», sagt Sprecherin Monika Christener.

Die Orangen- und Multivitamin-Säfte werden zum Teil aus ausländischen Fruchtkonzentraten hergestellt, aber in Rothrist AG abgefüllt. Die Getränkefirma Ramseier, die zum Bauern-Genossenschaftsriesen Fenaco gehört, prüft ebenfalls Anpassungen bei seinen Fruchtsäften. Auch der Grosskonzern Nestlé, der Traditionsmarken wie Thomy-Mayonnaise, Leisi-Teig oder Cailler-Schokolade produziert, muss zurückkrebsen. «Bei einigen Produkten liessen sich die Swissness-Auflagen nur mit umfangreicheren Änderungen einhalten», sagt Sprecher Philippe Oertle in der «Schweiz am Sonntag». «Wir beabsichtigen, bei diesen Produkten die schweizerische Herkunftsbezeichnung zu entfernen.» Man sei zurzeit daran, die Verpackungen umzugestalten. (SchwaS/lcv)

Bild: Keystone



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