03.05.2018

Publicitas in Schwierigkeiten

Verlage sollen 50-Prozent-Anteil übernehmen

Das vorgeschlagene Geschäftsmodell ist Teil des Sanierungskonzepts, welches die Publicitas beim Bezirksgericht eingereicht hat.
von Edith Hollenstein

Am Donnerstagnachmittag, nicht einmal ganz eine Stunde nachdem über die Schweizerische Depeschenagentur SDA vermeldete, dass sich Publicitas in provisorischer Nachlassstundung befindet (persoenlich.com berichtete), präsentierte das Unternehmen den Verlegern bei einem vor Wochenfrist angekündigten Treffen ein neues Geschäftsmodell. Gekommen seien Entscheidungsträger von rund 50 Schweizer Verlagen, darunter auch NZZ und Admeira, schreibt Publicitas am Donnerstagabend in einer Mitteilung.

Geschäftsbericht veröffentlichen

Kern des neuen Konzepts ist ein Kommissionsmodell, welches die Risiken für die Medienhäuser mindern soll. Zudem sollen die Verlage künftig zu insgesamt 50 Prozent an der Publicitas beteiligt werden. Die restlichen 50 Prozent sollen bei der jetzigen, dreiköpfligen Investorengruppe bleiben, wie Publicitas-CFO Carsten Brinkmeier am Donnerstagabend gegenüber persoenlich.com sagte. Schliesslich will sich das Unternehmen in Zukunft transparenter zeigen, etwa durch die Veröffentlichung seiner Geschäftsberichte.

Das vorgeschlagene Geschäftsmodell ist Teil des Sanierungskonzepts, welches die Publicitas beim Bezirksgericht eingereicht hat. Voraussetzung für die Umsetzung des Konzepts sei die Beteiligung aller grossen Verlage, teilte die Publicitas am Donnerstagabend nach dem Treffen mit. Sie habe die Verlage gebeten, dem Antrag bis am 10. Mai zuzustimmen.

Antworten bis Mitte Mai

Das Bezirksgericht erwartet bis am 18. Mai eine Rückmeldung über die Kooperationsbereitschaft der Verlage. In der Zwischenzeit müssten die Mitarbeitenden damit rechnen, dass der Mai-Lohn mit einer Verspätung von zwei bis drei Wochen ausbezahlt werde. Publicitas ist nach eigenen Angaben der führende Werbevermarkter in der Schweiz und beschäftigt laut Angaben von CFO Brinkmeier vom Donnerstag in der Schweiz 200 und in der Slowakei 70 Mitarbeitende.

Der Text basiert auf Material der SDA.



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