Der Beitrag «Der Tod ist Teil des Geschäfts» vom 30. Januar in der SRF-Sendung «10vor10» hat dem Ombudsmann Roger Blum viel Arbeit beschert. Der TV-Bericht handelte vom Tod in Pouletställen. Micarna, eine der betroffenen Firmen, hatte den Beitrag mit einer umfänglichen Eingabe beanstandet: 17 Vorwürfe, 47 Anmerkungen, 2 verbleibende geringfügige Kritikpunkte.
Die über zehnseitige Beschwerde hatte nun einen der dicksten Schlussberichte der letzten Jahre zur Folge. Dies nicht zuletzt deshalb, weil «10vor10»-Redaktionsleiter Christian Dütschler eine Stellungnahme schrieb, die ebenso ausführlich war, wie die Beanstandung. Im Schlussbericht schreibt Blum, dass er beim Durchlesen der «sehr ausführlichen Beanstandung» der Gefahr ausgesetzt gewesen sei, vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr zu sehen. Er habe sich gefragt: «Where is the beef?».
Dabei ging es im Beitrag und der Beschwerde nicht um Rind-, sondern um Hühnerfleisch. Langer Schlussbericht, kurzer Sinn: Blum kritisiert zwar die «10vor10»-Redaktion wegen nicht vorhandener Quellentransparenz in Bezug auf die versteckten Aufnahmen von verendeten Hühnern während der Mastzeit. Gleichzeitig betont er, dass dieses Vorgehen ausnahmsweise zulässig sei, weil die Zustände nur so dokumentiert werden konnten. Blum unterstützt die Beschwerde nicht. (cbe)