13.03.2024

CH Media

Michael Wanner will an Druckereien festhalten

In einem Interview in den hauseigenen Titeln spricht der 41-Jährige über sein erstes Jahr als CEO von CH Media. Er gibt sich für die Zukunft des Druckereigeschäfts der Firma optimistisch.
CH Media: Michael Wanner will an Druckereien festhalten
War überrascht von der Komplexität von CH Media: CEO Michael Wanner. (Bild: Keystone/Urs Flüeler)

«Wir wollen in diesem Markt tätig bleiben», sagt Michael Wanner zu den Druckereien. «Tageszeitungen wird es über die nächsten 10 bis 20 Jahren sicher noch geben, vielleicht erscheinen sie irgendwann nicht mehr täglich, aber verschwinden werden Zeitungen nicht so schnell», so der CH–Media-CEO in einem am Mittwoch publizierten Interview. Die Druckerei in Aarau sei gut ausgelastet, so Wanner weiter.

Ringier und NZZ haben die Schliessung ihrer Druckerei in Zofingen auf September bekannt gegeben (persoenlich.com berichtete). Bei TX Group stehen die Liegenschaften zum Verkauf. «Wenn andere die Segel streichen, eröffnet uns dies zusätzliche Chancen», betont Wanner.

Zum Verlust von 2,4 Millionen, der am Dienstag mit den Geschäftstzahlen von 2023 bekanntgegeben wurde, sagt Wanner: «Ursächlich für das schlechte Resultat waren hohe Einmalkosten, die Cyberattacke, teilweise zu ambitionierte Pläne und vor allem ausbleibende Werbeerlöse im zweiten Halbjahr, nicht zuletzt konjunkturell bedingt.»

Für eine Regulierung von Google

Der Werbemarkt wachse zwar, aber die Schweizer Medienhäuser würden zu wenig daran partizipieren im Vergleich zu Google und Facebook, stellt der CH-Media-CEO fest. Trumpf der Medienhäuser seien die glaubwürdigen Umfelder, die Werbebotschaften eine stärkere Wirkung verliehen. Ausserdem soll die Messbarkeit dank OneID verbessert werden.

«Tech-Giganten sind Infrastruktur-Monopolisten und mit Monopolisten kann man schlecht verhandeln», sagt er zum Leistungsschutzrecht. Deshalb brauche eine gesetzliche Grundlage, damit Google kurze Textübernahmen von Verlagshäusern entschädigt.

Im Interview, das von CH-Media-Chefredaktor Patrik Müller geführt wurde, gibt Wanner auch zu, dass er überrascht war, wie komplex CH Media ist. Man müsse sich effizient, ohne Doppelspurigkeit aufstellen und gleichzeitig die Marktnähe in den Regionen sicherstellen, führt er auf. (spo)


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