21.06.2017

Bon pour la tête

Neue Westschweizer Medienseite ist online

Das Projekt von Journalisten des Anfang Jahr eingestellten Wochenmagazins «L'Hebdo» ist am Mittwoch mit einem breiten Themenmix und ohne Werbung gestartet. Die Initianten erhoffen sich 3000 bis 5000 Abonnements.
Bon pour la tête: Neue Westschweizer Medienseite ist online
Einige Mitglieder des neuen Medienprojektes (von links): Jacques Pilet, Anna Lietti, Chantal Tauxe, Cyril Hirschi, Luc Debraine und Florence Perret. (Bild: Keystone)

Krankenkassen-Prämien, Theaterkritiken und viele Meinungsbeiträge bot die neue Westschweizer Medienseite bonpourlatete.com zur Lancierung am Mittwoch an. Die Artikel bleiben während einer Woche gratis aufgeschaltet, danach will sich «Bon pour la tête» einzig aus Abonnements finanzieren und werbefrei bleiben. «Der Start erlaubt es unseren Lesern, uns zu entdecken», sagte am Mittwoch Florence Perret, die der Chefredaktion des neuen Online-Medienprojekts angehört, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.

«Sie können uns zudem kritisieren, ermutigen, Themen vorschlagen», sagte Perret. Die Medienseite will künftig zwei bis drei neue Beiträge pro Tag aufschalten sowie Videos und Foto-Reportagen. Nach der kostenfreien Startwoche beläuft sich der Preis für ein Monats-Abonnement auf 8 Franken, für ein Jahr müssen 96 Franken bezahlt werden. Auch ein Gönner-Abonnement für 200 Franken pro Jahr wird angeboten.

«Komplementär» zu anderen Medien

Die Initianten erhoffen sich 3000 bis 5000 Abonnements. Die Redaktion befindet sich seit Anfang Juni in der Nähe des Bahnhofs im Zentrum von Lausanne. Ihr gehören viele ehemalige Medienschaffende des «L'Hebdo» an. Das Wochenmagazin war Anfang Jahr eingestellt worden (persoenlich.com berichtete).

Auch der Slogan «Bon pour la tête» stammt vom Wochenmagazin, das von Ringier Axel Springer Schweiz im Januar nach 35 Jahren eingestellt wurde. Die Medienseite sei «komplementär» zu den anderen Zeitungen und Medien, beschreibt Florence Perret von der Chefredaktion die Rolle.

Erfolgreiches Crowdfunding

Das Projekt nahm dank einer Crowdfunding-Kampagne im Mai Formen an (persoenlich.com berichtete). Bereits ein Tag nach dem Start am 13. Mai wurde das Ziel von 100'000 Franken übertroffen. Bis zur Lancierung der Website kamen 234'000 Franken zusammen.

Das Crowdfunding ist mit der Lancierung der Seite beendet. «Nun hängt alles von den Abonnements ab», sagte Florence Perret. Die Chefredaktion arbeitet unentgeltlich, bis genug Mittel zur Verfügung stehen. (sda/lom)



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Kommentare

  • Nico Herger, 21.06.2017 18:23 Uhr
    Ah, Pilet ist auch dabei, wen wunderts. Da erübrigt sich die Lektüre. Links"liberaler" Mainstream. Merci, on a déjà donné.
  • Stefan Heimers, 21.06.2017 16:07 Uhr
    Bravo! Während sich ähnliche Projekte in der Deutschschweiz eineinhalb Jahre mit Selbstbeweihräucherung begnügen, legen die Romands gleich los.
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