02.10.2016

3+

Rettungsplan für Miss- und Mister-Schweiz-Wahl

Die Mister-Schweiz-Wahl liegt im Sterben und die Miss-Organisation kämpft um Sponsoren. TV-Senderchef Dominik Kaiser glaubt zu wissen, wie die Wahlen wieder erfolgreich werden könnten. SRF hat kein Interesse mehr.
3+: Rettungsplan für Miss- und Mister-Schweiz-Wahl
Wurde im November 2015 zur Miss Schweiz gewählt: Lauriane Sallin. (Bild: Keystone/Anthony Anex)

Aus für die Mister-Schweiz-Wahl: «Diese Wahl wird wohl definitiv nicht mehr stattfinden. Für einen solchen Event überhaupt noch genügend Sponsoren zu finden, wird zunehmend schwieriger. Beinahe unmöglich», sagt Ralf Huber, Geschäftsleiter der Mister-Schweiz-Organisation, zur «Schweiz am Sonntag». 2012 fand die letzte Wahl statt. Seither wurden die Wahlen immer wieder aus finanziellen Gründen abgesagt.

Gemäss der Zeitung kämpft man auch bei der Miss-Schweiz-Organisation um jeden Sponsorenfranken. Würde Inhaber Guido Fluri (50) zu den Sponsoren-Geldern nicht Jahr für Jahr auch noch mehrere 100’000 Franken seines eigenen Geldes in den Event pumpen, wäre längst Schluss. Zudem schreckt Fluri mit seiner Strategie die Sponsoren ab, so die SaS: Der Unternehmer will von Wahl zu Wahl den Wohltätigkeits-Faktor mehrfach multiplizieren. Noch mehr «Miss mit Herz» geht kaum. «Solange Guido Fluri der Inhaber ist, wird die Miss Schweiz ein ‹Gutmensch› bleiben», sagt Nik Schwab, Mediensprecher der Miss-Schweiz-Organisation.

3+ hat Lösung bereit

Für Experten ist aber genau diese Richtung der Anfang vom Ende: «Die Mister- und Miss-Schweiz-Wahlen sind in der aktuellen Machart nicht mehr zeitgemäss», sagt 3+-Chef Dominik Kaiser (46) und schaltet sich damit erstmals öffentlich in die Diskussion ein. Und er hätte auch schon eine Lösung parat: «Man müsste die Miss- und Mister-Schweiz-Wahl konsequent als TV-Format denken und konzipieren. Dann sähen wir eine Chance, dass die beiden Brands wieder zum Fliegen kommen.»

Kaiser enthüllt, er habe der Miss-Schweiz-Organisation dazu mehrfach Angebote gemacht. «Wir hätten auch die Kosten der TV-Sendungen komplett selbst übernommen. Leider ohne Erfolg. Die Fokussierung einer Miss Schweiz auf einen unnahbaren Gutmenschen würde allerdings im TV nicht funktionieren!» Ein Mister- und Miss-Schweiz-TV-Format bräuchte Drama, Emotionen und als Protagonisten «richtige Menschen zum Anfassen – wie beim Bachelor oder der Bachelorette», fordert der TV-Profi.

Kein Interesse bei Fluri

Missen-Chef Guido Fluri hat kein Interesse am Vorschlag des 3+-Chefs: «Die Miss-Schweiz-Organisation hätte dem Sender die Sponsoreneinnahmen abtreten müssen und damit den Grossteil ihrer Einnahmen verloren. Der Lohn der Miss Schweiz, der Administration und die Kosten des Wahlevents müssen aber auch bezahlt werden.» Gerüchten zufolge ist es Guido Fluris sehnlichster Wunsch, die Missen-Show zurück zum Schweizer Fernsehen zu bringen. Doch schon erste Gespräche mit den SRF-Verantwortlichen sind gemäss SaS gescheitert.

Die Mister-Wahl liegt ohne weiteren Rettungsversuch im Sterben und wie lange es noch Jahr für Jahr eine Miss Schweiz gibt, hängt davon ab, wie lange Multimillionär Guido Fluri die Organisation mit eigenem Geld am Leben hält. (SaS)


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