Der zweite RSI-Fernsehsender LA 2 soll langfristig einem neuen Web-Angebot weichen, das mobil, online und über das sogenannte Smart-TV genutzt werden kann. Die Anpassung soll laut der SRG SSR ab dem «kommenden Jahrzehnt» in Kraft treten.
Da RSI im Vergleich zu SRF in der Deutschschweiz und RTS in der Romandie über weniger Mittel verfüge, sei es sehr «anspruchsvoll» einen zweiten Fernsehkanal zu betreiben, teilte die SRG am Donnerstag in einem Communiqué mit. Deshalb sei eine «digitale Alternative» vielversprechend.
Es handle sich um kein Pilotprojekt für andere Landesteile, sondern um ein spezifisches Vorhaben für die italienische Schweiz. Mit dem digitalen Vorhaben komme die RSI auch den Bedürfnissen des jungen Publikums näher, wird RSI-Direktor Maurizio Canetta zitiert.
Die Regionalgesellschaft CORSI, welche eine Brücke zwischen den Zuschauern und der RSI darstellt, wurde laut eigenen Angaben in die Zukunftsstrategie mit einbezogen. Das Regionalkomitee habe seine Zustimmung zur digitalen Alternative allerdings an Bedingungen geknüpft. So dürfe der Sender RSI LA 2 erst abgeschaltet werden, wenn das neue Angebot auch wirklich für alle Nutzerinnen und Nutzer der italienischen Schweiz zugänglich sei und das Prinzip der gleichwertigen Versorgung aller Sprachregionen nicht verletzt werde.
Gleichwertiges Angebot
Derzeit betreibt RSI für die italienische Schweiz zwei Fernsehsender, drei Radiostationen und eine umfassende Internetplattform. Finanziert wird dies mit 22 Prozent der Empfangsgebühren, obwohl gemäss Bundesamt für Statistik lediglich acht Prozent der Schweizer Bevölkerung Italienisch sprechen.
Mit einer finanziellen Solidarität zwischen den Unternehmenseinheiten fördert die SRG gemäss Leistungsauftrag den eidgenössischen Zusammenhalt und gewährleistet so gleichwertige Programme. So erhielten das deutschsprachige SRF und das romanischsprachige RTR über den SRG-Finanzausgleich 45,6 Prozent der gesamten Gebühren- und Werbeeinnahmen, schreibt die SRG auf ihrer Homepage. Die Romand erhielten 32,7 Prozent. (sda)