16.10.2014

Netflix

Aktie stürzt nach Quartalszahlen ab

Die Nutzerzahl war langsamer als erwartet gewachsen.

Der Online-Videodienst Netflix hat nach schlecht aufgenommenen Quartalszahlen rund ein Viertel seines Werts verloren. Die Aktie stürzte im frühen US-Handel am Donnerstag zeitweise um fast 24 Prozent auf knapp 342 Dollar. Die Nutzerzahl von Netflix war im dritten Quartal langsamer als erwartet gewachsen, und die Gewinnprognose für das laufende Vierteljahr lag deutlich unter den Markterwartungen.

Netflix war im September in mehreren europäischen Ländern gestartet, darunter auch in der Schweiz. Im vergangenen Quartal kamen drei Millionen neue Nutzer hinzu, davon ein Drittel in den USA. Das Wachstum lag aber unter den Erwartungen des Unternehmens, wie Netflix am Mittwoch nach US-Börsenschluss einräumte.

Das Unternehmen hatte mit rund 1,3 Millionen neuen Nutzern in den USA und gut 2,3 Millionen im Ausland gerechnet. Ein Auslöser für die geringeren Neuzugänge könnten Preiserhöhungen gewesen sein, hiess es. Bei Netflix kann man für eine monatliche Abogebühr Filme und Serien über das Internet ansehen. In der Schweiz kostet das günstigste Netflix-Abo 11.90 Franken.

Im dritten Quartal wuchs der Umsatz von Netflix im Jahresvergleich um über 38 Prozent auf 1,22 Milliarden Dollar. Der Gewinn legte von 32 auf 59 Millionen Dollar zu.

Nicht der erste Kurseinbruch
Die Netflix-Aktie war allerdings schon vor dem Quartalsbericht leicht unter Druck geraten. Der zum US-Medienriesen Time Warner gehörende Bezahlsender HBO, der unter anderem "Game of Thrones" produziert, kündigte an, sein Programm in den USA auch online anzubieten.

Netflix war am Donnerstag noch rund 20 Milliarden Dollar wert. Der Dienst hatte zuletzt rund 53 Millionen Nutzer, davon gut 37 Millionen in den USA. Das Unternehmen war ursprünglich als Online-Videothek mit einem DVD-Versand gestartet.

In diesem Bereich fiel die Nutzerzahl zuletzt um 275'000 auf noch rund sechs Millionen. Die Aktie hatte in den vergangenen Jahren bereits mehrere drastische Kurseinbrüche erlebt, etwa als das Unternehmen in zwei Sparten aufgeteilt werden sollte oder neue Konkurrenz auftauchte. Der Kurs erholte sich jedoch immer wieder und war in diesem Jahr auf Rekordstände geklettert. (sda)



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