16.04.2014

Yahoo

Alibaba-Beteiligung ist gut fürs Geschäft

Chinesischer Börsenkandidat ist Glücksfall für Internet-Oldie.

Yahoo buhlt mit Google und Facebook um Werbegelder im Internet. Das Geschäft ist mühsam für das Urgestein der Branche. Zum Glück ist Yahoo an Alibaba beteiligt, einem chinesischen Senkrechtstarter im Online-Handel.

Die Beteiligung am chinesischen Börsenkandidaten Alibaba erweist sich einmal mehr als Glücksfall für Yahoo. Während die Geschäfte des US-Interneturgesteins trotz aller Bemühungen von Firmenchefin Marissa Mayer weiterhin schleppend laufen, boomt es bei Alibaba mit seinen Online-Handelsplattformen.

Alibaba konnte seinen Umsatz von Oktober bis Dezember um 66 Prozent auf annähernd 3,1 Milliarden Dollar hochschrauben. Der Gewinn verdoppelte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf unterm Strich knapp 1,4 Milliarden Dollar. Die Zahlen nannte Yahoo im Rahmen seiner eigenen Bilanzvorlage am Dienstag.

Stagnierender Umsatz und fallender Gewinn
Yahoos Geschäftsverlauf sieht dagegen eher trist aus, wenngleich der Vergleich hinkt. Yahoo selbst berichtete die Zahlen von Januar bis März. Der Umsatz stagnierte im Jahresvergleich bei 1,1 Milliarden Dollar und der Gewinn fiel wegen hoher Kosten fürs Marketing und für neue Produkte um 20 Prozent auf unterm Strich 312 Millionen Dollar.

Ohne die Beteiligung an Alibaba wäre der Gewinn noch weiter gesunken. Yahoo hält 24 Prozent an dem chinesischen Unternehmen, das im März seine Börsenpläne verkündet hatte. Alibaba will seine Aktien am Finanzplatz New York unter die Anleger bringen. Es könnte das grösste Börsendebüt seit Facebook vor zwei Jahren werden.

Steigende Werbeeinnahmen
Schon seit langem schielen Yahoo-Investoren auf die Entwicklung von Alibaba. Analysten schätzen den Marktwert des Unternehmens auf 150 Milliarden Dollar. Das ist etwa viermal so viel wie Yahoo selbst auf die Waage bringt. Entsprechend gewichtig ist der Einfluss der Alibaba-Geschäftszahlen auf den Yahoo-Aktienkurs. Das Papier stieg nachbörslich um 7 Prozent.

Yahoo selbst leidet unter der harten Konkurrenz von Rivalen wie Google und Facebook. Alle drei Unternehmen finanzieren sich grösstenteils über Werbegelder. Yahoo-Chefin Mayer verfolgt den Plan, durch neue Inhalte und Funktionen mehr Nutzer anzulocken. Die Werbeeinnahmen stiegen tatsächlich zuletzt.

"Ich bin sehr zufrieden mit unserem Abschneiden im ersten Quartal", erklärte Mayer am Sitz im kalifornischen Sunnyvale. Google legt seine Geschäftszahlen an diesem Mittwoch vor, Facebook in der kommenden Wochen. (sda)



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