02.08.2015

Al-Jazeera

Urteil gegen Journalisten vertagt

Verschiebung erfolgte am Tag des Besuchs von US-Aussenminister John Kerry in Kairo.

Das Berufungsurteil gegen drei in Kairo angeklagte Journalisten des Nachrichtenkanals Al-Jazeera ist erneut verschoben worden. Wie das Gericht am Sonntag in Kairo mitteilte, wird es seine Entscheidung erst am 29. August bekanntgeben. Bereits am Donnerstag war der Richterspruch wegen einer Erkrankung vertagt worden.

Die drei angeklagten Reporter waren in erster Instanz wegen des Vorwurfs, die verbotene Muslimbruderschaft zu unterstützen, zu je sieben Jahren Haft verurteilt worden. Das Verfahren wird international heftig kritisiert.

Angeklagt sind der australische Journalist Peter Greste und seine Kollegen Mohammed Fahmi und Baher Mohammed. Greste war nach einem Erlass des Präsidenten Abdel-Fattah al-Sisi aus der Haft entlassen und abgeschoben worden. Der Kanadier Mohammed Fahmi gab im Gegenzug für die Freilassung seine ägyptische Staatsbürgerschaft auf. Auch Mohammed, ein Ägypter, ist auf freiem Fuss. Die drei Reporter sassen zuvor mehr als 400 Tage im Gefängnis.

Greste bezeichnete die Situation gegenüber Al-Dschasira als "höllisch frustrierend". Fahmi twitterte, die "andauernde Missachtung unserer Rechte" sei beispiellos. Die Verschiebung des Urteils erfolgte am Tag des Besuchs von US-Aussenminister John Kerry in Kairo und kurz vor der feierlichen Eröffnung der Erweiterung des Suezkanals am Donnerstag. Der ägyptischen Justiz wird vorgeworfen, nicht frei von dem Einfluss der Politik zu urteilen. (sda)



Kommentar wird gesendet...

Kommentare

Kommentarfunktion wurde geschlossen

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Zum Seitenanfang20240426