16.01.2015

Tamedia

Auch Mathias Ninck verlässt das "Magazin"

"Wie ein Hacker, der zur CIA wechselt, tausche ich die Rollen", schreibt er.
Tamedia: Auch Mathias Ninck verlässt das "Magazin"

Martin Beglinger, Birgit Schmid und geht jetzt auch Mathias Ninck: Beim "Magazin" des "Tages-Anzeigers" scheint die Stimmung miserabel zu sein. Wie Mathias Ninck in einer Abschiedsmail schreibt, habe "Magazin"-Chef" mit seinen zweifelhaften Methoden einen regelrechten Exodus auf der Redaktion ausgelöst". Fast alle Kollegen seien in rascher Folge gegangen. 

Ninck selber hat seine Stelle auf Ende April gekündigt. Er wechselt als Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit zur Grünen Regierungsrätin Manuela Weichelt-Picard in die Direktion des Innern des Kantons Zug. Neben den redaktionsinternen Unstimmigkeiten habe sein Entscheid noch andere Gründe, schreibt Ninck. Unter anderen verspüre er "eine leichte, aber zunehmende Entfremdung vom bisherigen Beruf und es gibt diese allgemeine ökonomische Krise des Journalismus."

"Ein grosser Schritt"
"Wie ein Hacker, der zur CIA wechselt, tausche ich nun also die Rollen: Ich verlasse den Journalismus und betrete das Neuland der Behördenkommunikation", schreibt er. Dies sei ein grosser Schritt, und er freue sich auf diesen Neuanfang.

Ninck hat am MAZ den Grundkurs gemacht und an der Uni Hamburg Journalistik studiert. Mit einem Volontariat beim Tagi stieg er in den Journalismus ein und war dann knapp sieben Jahre Tagi-Redaktor, knapp sieben Jahre bei der "NZZ am Sonntag" (Inland und Hintergrund) und schliesslich rund sechs Jahre beim "Magazin".

Der Journalist wurde 2014 mit dem Ostschweizer Medienpreis ausgezeichnet (persoenlich.com berichtete), 2013 mit dem Medienpreis des Schweizerischen Anwaltsverbands und 2010 erhielt er den Zürcher Journalistenpreis. 

Neuausrichtung der "Magazin"-Redaktion
Wie die Nachfolge von Mathias Ninck aussehen wird, ist noch nicht bestimmt. "Wir führen aber Gespräche", sagt Tamedia-Kommunikationschef Christoph Zimmer auf Anfrage von persoenlich.com. Inwiefern diese Abgänge langjähriger Mitarbeiter für die Tamedia-Konzernleitung ein Problem darstellen, wollte Zimmer nicht kommentieren.

Generell sei Tamedia daran, die "Magazin"-Redaktion neu auszurichten. Dabei werde die Redaktion künftig vor allem eine Blattmacher-Redaktion sein und sich um Produktion, Themensetzung und redaktionelle Betreuung der Autoren kümmern, so Zimmer. Für die langen Geschichten setze man "auf den ausgezeichneten Stamm von freien Mitarbeitenden". 

Text: Edith Hollenstein, Bild: Tom Kawara

 



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