03.02.2015

NZZ

Die Druckerei in Schlieren wird definitiv geschlossen

"NZZ" und die "NZZ am Sonntag" werden ab Sommer bei Tamedia gedruckt.
NZZ: Die Druckerei in Schlieren wird definitiv geschlossen

Trotz Protesten und Unterschriften von der Belegschaft: Nach Ablauf der Konsultationsfrist und "sorgfältiger Prüfung der von den Arbeitnehmervertretungen vorgeschlagenen Alternativszenarien" wird die NZZ-Mediengruppe den Druckbetrieb am Standort Schlieren einstellen, heisst es in einer Pressemitteilung vom Dienstagnachmittag. 

Die "Neue Zürcher Zeitung" und die "NZZ am Sonntag" werden somit ab Mitte Jahr im Druckzentrum Zürich von Tamedia gedruckt, wie die NZZ in einem Absichtsentscheid bereits vor einigen Wochen mitgeteilt hatte. Dem definitiven Entscheid gingen Mitarbeiter-Proteste (persoenlich.com berichtete) und anschliessende Gespräche zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretungen voraus.

Nun sei die NZZ-Mediengruppe jedoch zum Schluss gekommen, dass aus betriebswirtschaftlicher wie strategischer Sicht kein anderes Szenario zielführend sei. "Die Schliessung des Druckzentrums ist ein schmerzlicher, für die Zukunft der Mediengruppe aber richtiger und wichtiger Entscheid", lässt sich CEO Veit Dengler in der Mitteilung zitieren.

Die Unternehmensleitung werde nun alles daransetzen, um die Folgen für die betroffenen Mitarbeiter möglichst zu mildern, heisst es. Vom Entscheid sind 125 Arbeitsplätze betroffen (persoenlich.com berichtete)

Erhalt der Arbeitsplätze sei illusorisch
Die Gewerkschaft Syndicom reagierte unmittelbar auf die Veröffentlichung der Nachricht und verurteilte die Schliessung scharf: "Dieser Entscheid entbehrt jeglicher ökonomischen und publizistischen Notwenigkeit und dient einzig dazu, den Profit für die NZZ-Aktionäre hoch zu halten", heisst es in einer Medienmitteilung. Syndicom werde sich um die Erhaltung der Druckereiarbeitsplätze in Schlieren bemühen.

Das sei illusorisch, sagt die NZZ-Personalkommissionspräsidentin Brigitte Hürlimann gegenüber persoenlich.com. "Jetzt geht es unverzüglich an die Sozialplanverhandlungen. Das ist das einzige, was wir noch tun können."

Ob der Verwaltungsrat und die Unternehmensleitung die von der NZZ-Personalkommission, der Betriebskommission in Schlieren und den Gewerkschaften ausgearbeiteten Alternativszenarien für den Erhalt der Druckerei in Schlieren tatsächlich ernsthaft in Erwägung gezogen haben, will Hürlimann nicht beurteilen. Aber der Kommunikationstermin sei zweimal verschoben worden. "Das deutet darauf hin, dass wir einen gewissen Druck auf die Entscheidungsfindung ausüben konnten." (pd/lcv)

Bild: Keystone

 

 



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