10.01.2024

KSP

«Aus der Lauberhorn-Heritage etwas geschaffen»

Die Lauberhornrennen in Wengen präsentieren sich dieses Jahr mit einem komplett neuen Auftritt. Verantwortlich dafür ist die Agentur KSP Krieg Schlupp Partner. CEO Daniel Krieg spricht im Interview über die Idee des Designs 41 Grad, Skilegenden wie Bernhard Russi und einen Bubentraum.
KSP: «Aus der Lauberhorn-Heritage etwas geschaffen»
«Es ging insgesamt um Bewahren und Erneuern», sagt KSP-CEO Daniel Krieg zur Arbeit am neuen Auftritt der Lauberhornrennen. (Bilder: zVg)

Daniel Krieg, diese Woche finden die Lauberhornrennen statt. Sie sind selbst passionierter Skifahrer. Was verbinden Sie mit dem internationalen Ski-Event?
Ich habe als Kind jedes Skirennen geschaut. Und das Lauberhorn war schon immer mein absoluter Winter-Höhepunkt. Heute schaue ich nicht mehr ganz alle Skirennen, aber viele. Und das Lauberhorn ist die einzige TV-Sendung überhaupt, die ich noch live schaue, wenn ich es nicht ans Rennen selbst schaffe. Denn vor Ort dabei zu sein, ist das Zweitgrösste, was es gibt. Grösser wäre nur noch, selbst am Start stehen zu dürfen. Aber das ist gemessen an meinem skifahrerischen Können leider keine Option (lacht). Ich kann es aber auch so sagen: Für mich persönlich ist mit dem Lauberhorn-Mandat ein Bubentraum wahr geworden.

Letztes Jahr hat KSP den Pitch für den neuen Auftritt des Sportanlasses gewonnen. Wie haben Sie sich diesen mehrjährigen Grossauftrag ergattert?
Könnte ich auch nur ansatzweise so gut Ski fahren wie denken, wäre ich Abfahrer geworden. Aber als Sport-, Berg-, Winter- und Skiverrückter konnte ich wohl meinem Team sehr gut vermitteln, was einen Spitzensportler und insbesondere einen Skirennfahrer im Innersten antreibt. Und was die weltweit unvergleichbare Faszination der Lauberhornrennen ausmacht – und von Wengen, den Menschen dort und der einmaligen Bergwelt. Genau das haben wir in der ersten Runde und dann am Pitch selbst gezeigt. Dabei sind wir wie immer All In gegangen. All In ist eine Haltung und kein Rezept und das, was jede Sportlerin und jeden Sportler antreibt. Alles zusammen scheint überzeugt zu haben (schmunzelt).

«Dank unseren Arbeiten für Stöckli sind die Lauberhorn-Verantwortlichen auf uns aufmerksam geworden»

Der Skizirkus ist für KSP nicht neu. Sie verantworten bereits seit Längerem die Kommunikation der Skifirma Stöckli. Inwiefern hat Ihnen das geholfen?
Dank unseren Arbeiten für Stöckli sind die Lauberhorn-Verantwortlichen überhaupt erst auf uns aufmerksam geworden. Mit Stöckli haben wir ja übrigens unlängst den gfm-Marketingpreis gewonnen, eine gewisse langjährige und profunde Wintersportkompetenz scheint uns also auszuzeichnen. Und auch unsere Alleinstellung via Purpose & Sustainability ist bei beiden Mandaten ein wichtiger Faktor. Denn natürlich sind Wertebasierung im weiteren und Nachhaltigkeit im engeren Sinne zentrale Themen. Aber das zu vertiefen, würde den Rahmen dieses Interviews bei Weitem sprengen.

Der neue Claim lautet Home of Legends. Mit welchen konkreten Massnahmen soll das Lauberhornrennen international als Heimat der Legenden vermarktet werden?
Hier würde ich sehr gerne einen ersten Joker ziehen und noch nichts verraten wollen. Einfach so viel: Es geht erst gerade richtig los – und dies wird hoffentlich nicht das letzte Interview zum Thema Lauberhorn und Home of Legends gewesen sein.

Kommen dabei auch Schweizer Skilegenden zum Einsatz?
Ja, das haben die Lauberhorn-Verantwortlichen so geplant. An dieser Stelle ein riesengrosses Kompliment und Dankeschön an Urs Näpflin, Andreas Rickenbacher, Andreas Mühlheim und Claudia Hediger.

Das Design 41 Grad bezieht sich auf die steilste Stelle der Strecke und zeigt zwei Speedspuren, die den Schriftzug durchqueren. Warum haben Sie den traditionellen Skifahrer im Logo herausgekippt?
Es ging insgesamt um Bewahren und Erneuern oder in Strategiedeutsch um «Ambidexterity». Es war an der Zeit, aus der Heritage der Lauberhornrennen heraus etwas Neues zu schaffen, das Tradition und Moderne vereint.


Das komplette Design kommt in «sportlichem Blau» daher, wie es in der Medienmitteilung heisst. Warum haben Sie sich für dieses Farbkonzept entschieden?
Ich könnte Ihnen jetzt einen langen farbpsychologischen Vortrag halten. Aber to tell a long story short: Blau ist seit 1930 die Grundfarbe des Lauberhorn-Auftritts und es wäre komplett falsch gewesen, daran etwas zu ändern.

«Als kleiner Junge wollte ich sein wie Bernhard Russi»

Welches Budget steht KSP für diese Arbeit zur Verfügung?
Hier würde ich sehr gerne einen zweiten Joker ziehen und ebenfalls nichts dazu sagen. Nur so viel: So wie im Leben, so geht es mir auch beim Lauberhorn nicht um Geld, sondern um Herzblut. Hier schliesst sich der Kreis zum Sport und Skisport. Denn wenn beispielsweise Odi in Wengen im Starthaus steht, dann denkt er nicht an Prämien, sondern geht All In. Und das ist das, was uns alle begeistert – und uns alle antreiben sollte: Leidenschaft und Hingabe. Und Demut, vor allem gegenüber der Natur.

Nun wird der neue Auftritt am Wochenende für hunderttausende Zuschauerinnen und Zuschauern auf der ganzen Welt ersichtlich. Was bedeutet dieser Härtetest für die Agentur?
Wir freuen uns still und heimlich und mit leuchtenden Augen mit, wenn sich die Menschen auf der ganzen Welt über den neuen Auftritt freuen. Im exklusiven Kreis wurden der neue Auftritt und die neue Marke ja schon im Herbst präsentiert. Und da dort schon alle begeistert waren, wird das auch dieses Wochenende so sein. An diesem Anlass hat übrigens Bernhard Russi sinngemäss gesagt: «Wenn Home of Legends an einem Ort passt, dann am Lauberhorn. Denn das Lauberhorn ist nicht kopierbar und sehr wahrscheinlich das Beste, was es im alpinen Skizirkus gibt.» Das war für mich persönlich der Ritterschlag. Denn als kleiner Junge wollte ich sein wie Bernhard Russi.

Das Mandat läuft über mehrere Jahre. Was haben Sie mit der Marke in den kommenden Jahren vor?
Der komplette neue Design- und Markenauftritt ist erst der Startschuss der Internationalen Lauberhornrennen für unsere gemeinsame Reise ins 100-jährige Jubiläum 2030. Das wiederum ist natürlich nicht das Ende, sondern lediglich ein Etappenziel hin zu «Dream big. Do big.» Danke Sunrise für das Zitat und die Unterstützung des gesamten Schweizer Wintersports.

Wie werden Sie das diesjährige Lauberhornrennen vor Ort verfolgen?
Ich werde es in vollen Zügen geniessen. Und möglichst viel auf den Skiern sein und mit den nächsten Jahren im Fokus. Den Donnerstag werde ich nutzen, um das ganze Gebiet (soweit nicht abgesperrt) abzufahren. Am Freitag bin ich mit denjenigen Mitarbeiterinnen von KSP, die entscheidend zum Lauberhorn-Mandat beigetragen haben, im Canadian Corner. Am Samstag dann inmitten aller Fans auf dem Girmschbiel, am Sonntag im Zielgelände. Und natürlich jeden Abend auf dem Wengener Dorfplatz im Weltcupdörfli.


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