24.06.2018

Cannes Lions 2018

«Die Schweiz ist zu wenig radikal»

Jung von Matt/Limmat ist mit einmal Silber und einmal Bronze die erfolgreichste Schweizer Agentur des Festivals. CEO Roman Hirsbrunner ist damit zufrieden – und liefert eine Erklärung für die magere Ausbeute der Schweiz.
Cannes Lions 2018: «Die Schweiz ist zu wenig radikal»
Roman Hirsbrunner, CEO Jung von Matt/Limmat, in einem Café beim Palais des Festivals. Er freut sich über zwei Löwen im Gepäck. (Bild: Screenshot)

Die Bilanz der Schweiz an den Cannes Lions fällt bescheiden aus. Selbst erfahrene Cannes-Gänger können sich nicht an einen so schwachen Jahrgang erinnern. Grund zu Löwenjubel hatten nur gerade zwei: Nebst den drei Bronze-Lions von TBWA\Zürich hat Jung von Matt/Limmat einen silbernen und einen bronzenen Lion geholt und ist damit nach olympischem Ranking die erfolgreichste Schweizer Agentur dieses Jahres (persoenlich.com berichtete).

«Wir gewannen zwei Auszeichnungen und erreichten einige Shortlist-Platzierungen – jede Auszeichnung ist ein Erfolg», sagt Roman Hirsbrunner, CEO von Jung von Matt/Limmat, in einem spontanen persoenlich.com-Interview. «Cannes honoriert neue Wege, Arbeiten, die nicht schon hundertmal zu sehen waren», so Hirsbrunner. Genau dies habe die mit Silber prämierte «20 Minuten»-Design-Ausgabe für Samsung erfüllt.

Hirsbrunner gesteht jedoch ein, dass die Bilanz aus gesamtschweizerischer Perspektive in diesem Jahr bescheiden ausfällt. «Der Schweiz fehlt es oftmals an etwas Edginess, also einem Tick mehr, damit es zu einer Auszeichnung reichen würde», so Hirsbrunner. Schweizer Werber seien oft zu vernünftig. Dabei brauche es «Radikalität», um im Umfeld von Cannes bestehen zu können. (eh/cbe)


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